Berlin, 02. Aug (Reuters) – Inmitten wachsender Rezessionssorgen hat sich das Geschäftsklima im Mittelstand zu Beginn des Sommerquartals massiv eingetrübt. Das von der staatlichen Förderbank KfW erstellte Barometer sackte im Juli um 9,5 Zähler auf minus 15,3 Saldenpunkte ab. Wie die KfW am Dienstag weiter mitteilte, brachen die schon seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs sehr pessimistischen Geschäftserwartungen noch weiter ein und sind nun so negativ wie bisher nur vor großen Rezessionen: „Vor allem die Furcht vor einem anhaltenden Gaslieferstopp im Zusammenhang mit der Wartung von Nord Stream 1 dürfte zum Umfragezeitpunkt viele Unternehmen beunruhigt haben“, hieß es weiter.
Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage sackte im Juli ebenfalls deutlich um 5,3 Zähler ab. Mit jetzt plus 7,6 Saldenpunkten liegt sie laut KfW aber immerhin noch über der Nulllinie, die den langfristigen Durchschnitt markiert.
Der Stimmungsabsturz im Juli betrifft die mittelständischen Unternehmen in allen Branchen. Selbst das Geschäftsklima der Dienstleistungsunternehmen, die in den Vormonaten dank der Erholung in ehemals pandemiebeschränkten Branchen einen deutlichen Aufschwung erlebt haben, verschlechterte sich laut KfW um deutliche 10,5 Zähler. Besonders getrübt ist die Stimmung aber derzeit beim Einzelhandel. Schon jetzt meldete die Branche eine leicht unterdurchschnittliche Geschäftslage. Angesichts der drohenden zusätzlichen Kaufkraftverluste wegen massiv steigender Heizkosten sind die Zukunftserwartungen aber zudem so schlecht wie nie zuvor seit Beginn der Umfrage.
Angesichts der Folgen des Ukraine-Krieges stottert der deutsche Konjunkturmotor bereits. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stagnierte im Frühjahr gegenüber dem Vorquartal. Die deutsche Industrie treibt die Sorge um, dass eine Rezession immer wahrscheinlicher werden könnte
KfW – Stimmungabsturz und große Rezessionssorgen im Mittelstand
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