Berlin, 08. Mrz – Im deutschen Mittelstand bleiben die Konjunkturoptimisten auf dem Vormarsch. Der Geschäftsklimaindex stieg im Februar um 2,8 auf minus 8,3 Punkte und damit bereits den fünften Monat in Folge. Das ist der beste Wert seit April 2022, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts für das mit der staatlichen Förderbank KfW erstellte Mittelstandsbarometer hervorgeht. Dabei wurden sowohl die Geschäftslage als auch die Aussichten für die kommenden Monaten besser bewertet. „Die Fastenzeit hat nun begonnen, doch die kommenden Monate werden kaum so mager ausfallen, wie es die Unternehmen lange befürchtet hatten“, sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.
Im vergangenen Herbst war die Angst vor einem konjunkturellen Komplettabsturz angesichts der sich anbahnenden Energiekrise sehr groß. „Inzwischen ist die Gefahr einer Gasmangellage zumindest für die aktuelle Heizperiode gebannt, und die Energiepreisbremsen sorgen bei den privaten Haushalten für finanzielle Entlastung“, erklärte die KfW die bessere Stimmung. Dennoch wehe nach wie vor ein strammer konjunktureller Gegenwind, da die flaue Weltkonjunktur den Exportausblick trübe.
Die Geldpolitik dürfte erst in diesem Jahr ihre volle Bremswirkung entfalten, und die Reallohnverluste dürften nachhallen. „Unter dem Strich erwarte ich für Deutschland eine moderate technische Rezession im laufenden Winterhalbjahr sowie eine leichte Schrumpfung der Wirtschaftsleitung von 0,3 Prozent im Jahr 2023 insgesamt“, sagte Köhler-Geib.
In allen Hauptwirtschaftsbereichen zeigt der Stimmungstrend im Februar ausnahmslos nach oben. Auf den größten Zuwachs kommt dabei der mittelständische Einzelhandel. Die geringste Verbesserung unter den Mittelständlern meldete der Bau. „Hierin spiegeln sich wohl vor allem die aktuellen Probleme des zinssensiblen Wohnbaus wider“, hieß es dazu. Auch hohe Baupreise setzen der Branche derzeit zu.
Stimmung im Mittelstand so gut wie seit 10 Monaten nicht mehr
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von sattysingh auf Pixabay
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