Samstag, Dezember 28, 2024
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Stiller Protest in Myanmar am zweiten Jahrestag des Militärputsches

01. Feb – In Myanmar haben Gegner der Militärregierung zum zweiten Jahrestag des Putsches still protestiert. Bilder in sozialen Netzwerken zeigten am Mittwoch verlassene Straßen in den Wirtschaftsmetropolen Yangon und Mandalay. Andernorts ging es lauter zu. „Wir sind das Volk, uns gehört die Zukunft“, riefen am Mittwoch Hunderte Demonstranten vor der Botschaft Myanmars in Thailand. „Die Revolution muss siegen.“ Auch in der philippinischen Hauptstadt Manila kam es zu Protesten von Gegnern des Putsches. Die Militärregierung erklärte, sie werde die Verfassung schützen und eine Parlamentswahl mit mehreren Parteien abhalten lassen.

Die Militärregierung hat wiederholt eine Wahl in Aussicht gestellt, aber keinen Zeitplan dafür genannt. General Min Aung Hlaing, der an ihrer Spitze steht, ließ in seiner im staatlichen Fernsehen MRTV übertragenen Stellungnahme einen Wahltermin abermals offen. Er forderte den Nationalen Verteidigungs- und Sicherheitsrat zudem auf, den seit dem Putsch Anfang 2021 geltenden Ausnahmezustand um sechs Monate zu verlängern. Die Situation im Land bleibe „ungewöhnlich“, sagte er zur Begründung.

„Seit zwei Jahren hält Myanmars Bevölkerung zusammen und ihre Köpfe hoch“, erklärte die als Gegenpol zur Militärregierung gebildete Nationale Einheitsregierung. Die Bevölkerung wehre sich standhaft gegen den Chef der Militärregierung, General Min Aung Hlaing, und den Versuch, die gewählte Regierung zu stürzen.

Das Militär hatte am 1. Februar 2021 geputscht, die damalige Regierung abgesetzt und deren faktische Chefin Aung San Suu Kyi festgenommen. Dagegen protestierte die Bevölkerung über Monate mit Kundgebungen, Aktionen des zivilen Ungehorsams und Streiks. Tausende Menschen wurden damals festgenommen, Hunderte durch Sicherheitskräfte getötet.

Myanmars Armee begründete die Absetzung der demokratisch gewählten Regierung mit mutmaßlicher Fälschung der Parlamentswahl im November 2020, bei der Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) einen erdrutschartigen Sieg errungen hatte. Die Armee rechtfertigt ihren Anspruch auf eine zentrale Rolle in der Politik seit langem damit, dass nur sie in der Lage sei, das Land mit seinen 53 Millionen Einwohnern und zahlreichen ethnischen Minderheiten zusammenzuhalten.

Stiller Protest in Myanmar am zweiten Jahrestag des Militärputsches

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Stephanie auf Pixabay

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