10. März – Seit der Übernahme von Twitter Ende Oktober 2022 lässt Elon Musk bei dem Kurznachrichtendienst keinen Stein auf dem anderen. Mit seinen Entscheidungen stößt der Milliardär, der unter anderem auch den Elektroauto-Bauer Tesla leitet, sowohl Beschäftigte als auch Nutzer vor den Kopf. Letztere vergrätzte der Plan des selbst ernannten „Absolutisten der Meinungsfreiheit“, die Regeln für die Moderation von Inhalten auf Twitter zu lockern. Einige von ihnen wandern daher zu anderen Kurznachrichtendiensten ab. Nachfolgend eine Übersicht der Rivalen:
MASTODON
Die 2016 von Eugen Rochko gegründete Plattform ist nach einem eiszeitlichen Verwandten des Mammuts benannt. Dort wird getrötet statt getweetet und geteilt statt geretweetet. Das werbefreie, kostenlose Projekt finanziert sich durch Spenden und Sponsoren. Einige Bundesministerien haben Konten bei Mastodon eröffnet. Der größte Unterschied zu Twitter ist, dass die Nachrichten über ein dezentrales Netzwerk ausgetauscht werden, für das Dienstleister Server zur Verfügung stellen.
META
Die Facebook-Mutter denkt über einen neuen, eigenständigen Twitter-Konkurrenten nach. Dieser soll wie Mastodon über dezentrale Server laufen.
COHOST
Cohost ist ebenso wie Mastodon werbefrei. Die Betreiber wollen für die Plattform ein Abo-Modell einführen, das „ein paar Dollar pro Monat“ kosten soll.
TRIBEL
Das selbsternannte „Soziale Graswurzel-Netzwerk“ Tribel ist kostenlos. Nutzer können ihre Posts an ausgewählte Gruppen senden. Außerdem sei es möglich, Experten für bestimmte Themen zu identifizieren.
TRUTH SOCIAL
Truth Social ist der Kurznachrichtendienst des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Er hob ihn 2021 aus der Taufe, nachdem er im Zusammenhang mit dem Sturm seiner Anhänger auf das US-Kapitol im Januar desselben Jahres bei Twitter gesperrt worden war. Die Fusion der Trump Media&Technology Group (TMTG), die Truth Social betreibt, mit der börsennotierten Unternehmenshülle Digital World Acquisition (DWAC) wurde mehrfach verschoben. Die endgültige Entscheidung soll im September 2023 fallen. Musk ließ Trumps Twitter-Nutzerkonto inzwischen wieder freischalten. Trump will allerdings seiner eigenen Plattform treu bleiben.
PARLER
Parler startete 2018 und ist ähnlich wie Truth Social bei US-Konservativen beliebt, weil Inhalte kaum Beschränkungen unterliegen. Nach dem Sturm auf das US-Kapitol im Januar 2021 war die App vorübergehend aus den App-Stores von Google und Apple entfernt worden. Im Oktober 2021 kündigte der US-Rapper und Designer Kanye West, der wiederholt mit antisemitischen Äußerungen für Empörung sorgt, die Übernahme von Parler an.
TUMBLR
Tumblr ging 2007, rund ein Jahr nach Twitter, online. Die Plattform erlaubt Nutzern längere, Blog-artige Einträge, in die sie unter anderem Fotos einbinden können. Außerdem ist ein Messaging-Dienst integriert.
CLUBHOUSE
Clubhouse fällt im Vergleich zu den anderen Diensten aus dem Rahmen, weil es nicht text- sondern sprachbasiert ist. Nutzer treffen sich in „Räumen“, in denen sie über verschiedene Themen diskutieren. Die Plattform war zum Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie besonders beliebt.
Stichwort: Mastodon, Truth Social & Co – Die Twitter-Rivalen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Q K auf Pixabay
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