Donnerstag, November 21, 2024
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Stahlkonzern Voestalpine verdoppelt Gewinn – Sorge vor Gas-Stopp

Wien, 04. Aug (Reuters) – Der Linzer Stahl- und Verarbeitungskonzern Voestalpine blickt trotz voller Auftragsbücher mit einer gewissen Sorge auf den weiteren Geschäftsverlauf. Neben einer erwarteten deutlichen Abkühlung der Konjunktur in der zweiten Geschäftsjahreshälfte sei in Europa wegen des Ukraine-Krieges das Bedrohungsszenario mangelnder Gasversorgung gestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Eine weiterhin ausreichende Versorgung mit Gas sei aber eine Grundvoraussetzung für den Ausblick. Für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2022/23 erwartet Vorstandschef Herbert Eibensteiner daher einen Ergebnisrückgang gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres von 2,3 Milliarden Euro. Er sieht den operativen Gewinn (Ebitda) mit etwa 2,0 Milliarden Euro nun aber am oberen Rand der zuvor genannten Bandbreite von 1,8 bis 2,0 Milliarden Euro. 

„Wir sind uns der möglichen Risiken, die aufgrund der schwer einschätzbaren wirtschaftlichen Entwicklung im zweiten Halbjahr auf uns zukommen, bewusst und haben uns darauf gut vorbereitet“, sagte Eibensteiner. Sollte die Gasversorgung in Europa zum Erliegen kommen, eine Notbewirtschaftung in Kraft treten oder Produzenten wegen der hohen Preise Produktionen kürzen müssen, sei mit signifikanten Störungen der Lieferketten in vielen Industriebereichen zu rechnen, merkte der Manager an. 

Im ersten Geschäftsquartal lief es für die Österreicher trotz der schwieriger Rahmenbedingungen noch prächtig. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg von April bis Juni auf 879 Millionen Euro nach 522 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Damit sei das historisch beste Quartalsergebnis erzielt worden, hieß es. Nach Steuern habe sich der Gewinn auf 615 (Vorjahr: 259) Millionen Euro mehr als verdoppelt. Die Erlöse erhöhten sich um 37,7 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro.

KONJUNKTUREINTRÜBUNG WIRD ERGEBNISSE BELASTEN

Vor allem die zyklischen Geschäftsbereiche dürften leiden. Dazu zählen neben dem Flachstahlbereich vor allem jene Produkte, die für den Bau, Maschinenbau sowie die Konsumgüter- und Hausgeräteindustrie geliefert werden. Die Sektoren Eisenbahninfrastruktur, Energie sowie Luftfahrt sollten hingegen die derzeit positive Marktdynamik über das gesamte Geschäftsjahr beibehalten können, erwartet der Konzern-Chef. 

Die europäische Automobilindustrie – eine wichtige Kundenbranche für die Voestalpine – befinde sich in Hinblick auf die Produktionszahlen noch deutlich unter Vor-Krisen-Niveau. Die Entwicklung im abgelaufenen Quartal deute aber eine moderate Verbesserung an, hieß es. Aufgrund des hohen Auftragsstands sei mit einer stabilen Nachfrage über den weiteren Geschäftsjahresverlauf zu rechnen. Sollten sich die Engpässe in den Lieferketten lösen, könne sogar mit einer deutlichen Verbesserung der Nachfrage gerechnet werden. 

Stahlkonzern Voestalpine verdoppelt Gewinn – Sorge vor Gas-Stopp

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto: Symbolfoto

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