Madrid, 25. Mai (Reuters) – Spanien und Großbritannien fordern Maßnahmen der Nato gegen russische Aktivitäten in Afrika. Die Ausweitung der Einsätze von Soldaten oder Söldnern in Ländern wie Libyen oder Mali stellten eine Gefahr dar, sagte die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem britischen Kollegen Ben Wallace in Madrid. Organisierte Kriminalität und Terrorismus würden dadurch gefördert. „Die Nato kann angesichts dieser Lage nicht untätig bleiben.“
Der britische Verteidigungsminister warnte, Russland könnte Migranten gezielt an die Grenzen Europas lenken. „Wenn (Russland) Migranten-Ströme als Waffe an einem Ende Europas einsetzt, kann es das sicherlich auch am anderen Ende machen.“ Wallace bezog sich damit auf Belarus. Der Verbündete Russlands hatte nach westlichen Sanktionen gezielt Tausende Migranten ins Land gelockt und zum Grenzübertritt in die Europäische Union über Polen oder baltische Staaten gedrängt.
Robles und Wallace sprachen sich dafür aus, die Nato müsse in ihrem neuen strategischen Konzept auch die Südflanke des Militärbündnisses besonders berücksichtigen. Ende Juni ist ein Nato-Gipfel in Madrid geplant, bei dem ein neues strategisches Konzept entwickelt werden soll.
Spanien und Großbritannien warnen vor russischen Aktivitäten in Afrika
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