Sourcerie: Vorwerk Ventures und Playfair Capital stecken 1,8 Millionen Pfund in Start-up von Ex-Palantir und -L’Oreal-Managerinnen
Sourcerie, das eine Community-gesteuerte Datenplattform und Personalisierungssoftware für die Beauty-Industrie entwickelt, schloss im vergangenen Jahr eine Pre-Seed-Runde in Höhe von 1,8 Millionen Pfund ab, die von Playfair Capital und Vorwerk Ventures geleitet wurde.
Das Unternehmen hat sein erstes Produkt auf den Markt gebracht, einen personalisierten Marktplatz für Verbraucher:innen, Einzelhändler:innen und Marken. Er wird auf einzigartige Weise durch ein Empfehlungssystem angetrieben, die von seiner nutzergesteuerten Datenplattform unterstützt wird.
Das Empfehlungssystem gleicht Marken und Produkte mit mehr als drei Milliarden unterschiedlichen Nutzerprofilen ab. Das ermöglicht nicht nur ein vollständig maßgeschneidertes Einkaufserlebnis für jede:n Einzelne:n mit einer Genauigkeit von über 90 Prozent, sondern auch die Möglichkeit, Produkte über Marken und Einzelhändler:innen hinweg aus einer Hand zu kaufen.
Kristin Cardwell und Alex Beyer gründeten Sourcerie nach erfolgreichen Karrieren in den Bereichen Tech, Beauty und Start-ups.
„Wir waren von unseren eigenen persönlichen Problemen frustriert”, sagt Cardwell, „die verschreibungspflichtigen Steroide haben mein Ekzem verschlimmert und ich wollte unbedingt andere Wege finden, um die Krankheit in den Griff zu bekommen, was dazu führte, mit anderen Menschen mit Ekzemen wie Alex zu sprechen. Ich fand es am hilfreichsten, Empfehlungen für neue Produkte von Leuten wie ihr zu bekommen, und dachte mir: Können wir nicht einen Weg finden, dies zu skalieren? Da ich weiß, wie wichtig Bewertungen sind – fast 80 Prozent der Kund:innen geben an, dass Bewertungen den größten Einfluss auf ihre endgültige Kaufentscheidung haben – schien dies ein logischer Ansatzpunkt zu sein.”
„Gleichzeitig”, fügte sie hinzu, „ist der 500 Milliarden Dollar schwere globale Markt für Beauty und Körperpflege fragmentiert und für die Verbraucher frustrierend zu navigieren. Außerdem wird es für die Branche immer schwieriger, ein breiteres Spektrum an unterschiedlichen Verbraucher:innen zu bedienen, da es immer mehr Nischenprodukte und -marken gibt, die täglich auf den Markt kommen. Wir haben vor, sowohl für die Verbraucher:innen als auch für die Anbieter:innen zur wichtigsten Plattform für alle Entscheidungen im Bereich der Körperpflege zu werden, ähnlich wie Farfetch zur führenden Plattform für Luxusmode geworden ist.”
„Beauty ist ein riesiger Markt, aber ein technologischer Nachzügler”, sagt Beyer, „die Nutzung unübersichtlicher Daten ist in jeder Branche schwierig, aber bei der Personalisierung von Beauty-Produkten gibt es so viel mehr Nuancen, die nur durch die Skalierung des Inputs der Community erfasst werden können. Die Datenplattform und die Software, die wir entwickeln, haben so viele potenzielle Anwendungsfälle für die gesamte Branche.
Wir sind bereits in Gesprächen mit vielen unserer Lieferantenpartner:innen über mögliche Anwendungen, die von datengesteuerten Kaufentscheidungen bis hin zu White-Label-Empfehlungen in Geschäften reichen. Die Beauty-Branche und der Einzelhandel haben sich in der Vergangenheit schwer getan, Personen mit technischem Know-How zu finden, die dies leisten können, aber das ist etwas, was nur wir mit unserer Expertise und unserer Plattform leisten können.”
Eine Reihe bemerkenswerter Angels mit einschlägiger operativer Erfahrung nahmen teil, darunter Sandrine Deveaux, EVP Future Retail bei Farfetch, Mandeep Singh, Mitgründer von Trouva, Renee Parker, ehemalige Leiterin von Amazon Luxury Beauty, Vanessa Goddevrind, ehemalige EMEA-Leiterin des Beauty-Bereichs bei McKinsey, Jason Scott, ehemaliger Leiter des US-Startup-Ökosystems von Google, und Joe Falter, Mitgründer von Zapp und ehemaliges Mitglied des Jumia-Gründungsteams.
Auch namhafte Partner:innen aus europäischen Fonds beteiligten sich an der Runde, darunter Laura Connell, Partnerin bei Atomico, Anna Sweeting, Gründerin von Vaultier7, und Claire Cherry, Partnerin bei Joyance.
Katharina Neuhaus, Principal bei Vorwerk Ventures, kommentierte: „In einer Welt, in der Kund:innen zunehmend von der Auswahl und den Informationen überwältigt werden, freuen wir uns sehr, Alex und Kristin zu unterstützen, die einen wirklich datengesteuerten Ansatz entwickeln, der es Millionen von Menschen ermöglicht, die für sie am besten geeigneten Produkte zu finden.”
Jeevan Sunner, Principal bei Playfair Capital, kommentierte: „In den letzten Jahren ist die Zahl der Marken und E-Commerce-Plattformen im Bereich Beauty und Körperpflege explodiert, was es schwieriger denn je macht, sich zurechtzufinden. Wir freuen uns sehr, Kristin und Alex dabei zu unterstützen, den Status quo zu verändern und Verbraucher:innen und Anbieter:innen zu helfen, objektive, datengestützte Entscheidungen zu treffen, wenn es um einen der persönlichsten Aspekte unseres Lebens geht.”
Beyer begann ihre Karriere als eine der ersten Mitarbeiter:innen von Palantir in New York und half einigen der weltweit größten Unternehmen bei der Integration und Analyse von Daten, um ihre wichtigsten Geschäftsentscheidungen zu treffen. Cardwell begann ihre Karriere bei L’Oreal und arbeitete dann mit dem CEO von WPP an dem 1 Milliarden US-Dollar schweren Digital- und Datengeschäft des Unternehmens.
Anschließend leiteten und vergrößerten beide verschiedene von US-Venture-Unternehmen finanzierte Start-ups und internationale Scale-ups, von Function of Beauty bis Refinery29. Cardwell ist auch eine der Mitbegründer:innen von Alma Angels, einer in London ansässigen Angel-Community, deren Mitglieder seit ihrer Gründung im Jahr 2019 Hunderte von Gründerinnen unterstützt haben.
Seit dem Abschluss der Pre-Seed-Runde in Höhe von 1,8 Millionen Pfund hat das Unternehmen ein erstklassiges Team aus den Bereichen Technik, Produkt, Vertrieb und Marketing zusammengestellt. Das Gründungsteam verfügt über Erfahrungen in den Bereichen B2B-Software und -Daten (Palantir, Cytora), E-Commerce (Ocado, Slerp) und Consumer-Tech (Manual, Gousto, Allbright).
Die Kapitalerhöhung ist auch deshalb bemerkenswert, weil es ungewöhnlich ist, dass ausschließlich von Frauen gegründete Teams vor der Produktentwicklung und vor dem Umsatz Kapital aufnehmen. Der Anteil der von Frauen gegründeten Teams an der europaweiten Kapitalbeschaffung betrug nur 1 Prozent, ein Rückgang gegenüber den Vorjahren. Das Fundraising wurde außerdem von zwei weiblichen Investorinnen geleitet, und ein großer Anteil weiblicher Angels beteiligte sich, sodass der Anteil der Frauen am Cap Table bei 65 Prozent lag.
Titelbild Bild der beiden Gründerinnen Kristin Cardwell und Alex Beyer (v.l.n.r. / Credits: Sourcerie).
Quelle hypr agency