Den Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) kommentiert Philipp Burckhardt, Fixed Income Strategist und Portfolio Manager, Lombard Odier IM
Erneut prescht die Schweizerische Nationalbank (SNB) vor und erhöht den Leitzins im Juni um 0.25%. Damit verlangsamt sie das Tempo der Zinserhöhungen und hält sich weiterhin Zinsschritte für die nächste Lagebeurteilung im September vor. Zentral für das künftige Vorgehen ist die bedingte Inflationsprognose, die die SNB wiederum leicht angepasst hat.
Im März noch hatte die Prognose über den kompletten Beobachtungszeitraum über dem eigenen Inflationsziel gelegen. Damit hatte die SNB relativ deutlich signalisiert, dass der heutige Schritt absehbar gewesen war. Jetzt im Juni liegt der Endpunkt für Q1 2026 bei 2.1%, also weiterhin über dem Ziel der SNB. Die SNB signalisiert damit, dass eine weitere Straffung wohl nötig sein wird. Dies ist vergleichbar mit der Projektion der Europäischen Zentralbank (EZB), die letzte Woche auch nach oben korrigiert wurde. Beide haben einen restriktiven Beigeschmack.
Auch wenn im Herbst der Referenzzinssatz Mietpreise nach oben drückt, sehen wir aktuell eine markante Abkühlung der Inflation. Daher erwarten wir noch einen weiteren letzten Schritt im September und denken, dass die SNB dann pausieren wird. Bis sich die straffere Geldpolitik in der Wirtschaft komplett entfaltet dauert es im Schnitt mehrere Monate, insofern kann die SNB dann abwarten und eine Beobachterrolle einnehmen.
SNB: Zinserhöhung vor dem Hintergrund abklingender Inflation
Foto von Philipp Burckhardt (Quelle: LOIM)
Tipp: Dividenden ausländischer Aktien werden doppelt besteuert,
dieses Finanztool erledigt Deine Rückerstattung
Kennen Sie schon das neue Wirtschaftsmagazin „Paul F„? Jetzt bei Readly lesen.
Eine kostenlose Leseprobe von Paul F gibt es bei United Kiosk. Ebenfalls finden Sie die aktuelle Ausgabe im Lesezirkel von Sharemagazines.