Washington, 21. Dez – Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich am Jahresende wegen der nachlassenden Inflation unerwartet stark verbessert. Das Barometer für die Verbraucherlaune stieg im Dezember auf 108,3 Punkten von revidiert 101,4 im November, wie das Institut Conference Board am Mittwoch zu seiner Umfrage mitteilte. Das ist der beste Wert seit April. Ökonomen hatten lediglich mit 101,0 Zählern gerechnet.
Grund für die bessere Konsumstimmung sind Hinweise auf ein Abebben der hohen Inflation, die die Kauflaune der Amerikaner belastet. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel im November auf einen Jahrestiefstwert von 7,1 Prozent. „Die Inflationserwartungen gingen im Dezember auf den niedrigsten Stand seit September 2021 zurück, wobei der jüngste Rückgang der Benzinpreise einen wichtigen Anstoß gab“, erklärte Lynn Franco vom Conference Board die gestiegene Kauflaune.
Der Umfrage zufolge wollen die Amerikaner mehr Geld für den Urlaub ausgeben. Die Bereitschaft zum Kauf von Häusern und Großgeräten nahm dagegen weiter ab. Dahinter dürften die kräftigen Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Federal Reserve stecken, durch die beispielsweise die Hypothekenzinsen in die Höhe geschossen sind.
Die Fed hat den Leitzins jüngst um einen halben Prozentpunkt angehoben auf die neue Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Zuvor hatte sie vier Mal in Folge noch größere Zinsschritte vollzogen – um jeweils 0,75 Prozentpunkte. „Diese Verschiebung der Verbraucherpräferenz von teuren Gütern zu Dienstleistungen wird sich 2023 fortsetzen, ebenso wie der Gegenwind durch Inflation und Zinserhöhungen“, sagte Franco voraus. Die gute Konsumstimmung dürfte dazu beitragen, dass die weltgrößte Volkswirtschaft in den kommenden Monaten einen Einbruch verhindern kann. Der private Konsum macht etwa 70 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes aus.
Sinkende Inflation lässt US-Konsumstimmung nach oben springen
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
Hier findet ihr die aktuellen Livestream-Folgen. Mehr aus Web3, NFT und Metaverse.