Mitrovica, 05. Nov (Reuters) – Wegen des Streits um Autokennzeichen geben Angehörige der serbischen Minderheit im Nord-Kosovo ihre Posten in staatlichen Behörden auf. Nach einem Treffen von serbischen politischen Vertretern im Nord-Kosovo teilte der für Volksgruppen und Rückkehr zuständige Minister, Goran Rakic, am Samstag mit, dass er von seinem Amt in der Regierung in Pristina zurücktrete. Zu Journalisten sagte Rakic, dass auch andere Angehörige der 50.000 Menschen umfassenden serbischen Minderheit ihre Jobs in Gemeinden, Gerichten, Polizeistationen sowie im Parlament und in der Regierung von Pristina ihre Arbeitsstellen verlassen hätten. Sie würden erst wieder auf ihre Posten zurückkehren, wenn Pristina im Autokennzeichen-Streit einlenke. Der Ministerpräsiden des Kosovo, Albin Kurti, rief die Serben dazu auf, keine Institutionen im Kosovo zu boykottieren oder zu verlassen.
Die Spannungen zwischen Serbien und dem Kosovo hatten zuletzt weiter zugenommen. Die Behörden im Kosovo verwarnen seit kurzem Autofahrer, an deren Fahrzeugen noch die alten serbischen Kfz-Kennzeichen angebracht sind. Nur ein kleiner Teil der Serben meldete bisher die Fahrzeuge um und brachte die kosovarischen Kennzeichen an. Das erneute Aufflammen der Spannungen zwischen den beiden Balkanländern besorgt auch die Europäische Union. Nach einem Krieg mit Serbien in den 1990er-Jahren erklärte der Kosovo 2008 seine Unabhängigkeit. Deutschland und weitere EU-Staaten erkennen Kosovo als unabhängigen Staat an, Serbien und Russland dagegen nicht.
Serben im Nord-Kosovo schmeißen wegen Kennzeichen-Streit Behörden-Jobs hin
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Toby Parsons auf Pixabay
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