Hanoi/Berlin, 13. Nov – Der russische Präsident Wladimir Putin hätte nach Ansicht von Kanzler Olaf Scholz zum Treffen der Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten auf Bali kommen sollen. „Es wäre gut gewesen, wenn Präsident Putin sich zum G20-Gipfel begeben hätte“, sagte Scholz am Sonntag in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. „Dann hätte er sich allerdings all den Fragen und all der Kritik aussetzen müssen, die von vielen Ländern der Welt formuliert worden ist. Vermutlich ist er deshalb nicht da.“ Er glaube nicht, dass sich Putin in letzter Minute anders entscheiden werde. Der russische Präsident will sich durch Außenminister Sergej Lawrow vertreten lassen.
An dem G20-Gipfel der wichtigsten Industriestaaten in Indonesien nehmen neben Scholz unter anderem auch US-Präsident Joe Biden und der chinesische Präsident Xi Jinping teil. Die Abwesenheit Putins werde die anderen Länder nicht davon abhalten, den Angriffskrieg Russland zu kritisieren und Russland aufzufordern, die Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass es faire Gespräche über einen Frieden geben könne, sagt der Kanzler. Wenn die Weltgemeinschaft klar zum Ausdruck bringen, „dass eine militärische Eskalation aus unserer Sicht inakzeptabel ist, dann muss es auch Bewegung geben – auch von der russischen Regierung, vom russischen Präsidenten – in Richtung auf Vorschläge, die eine Friedensbildung ermöglichen“, fügte Scholz hinzu.
Die Bundesregierung sei im intensiven Gespräch mit allen Beteiligten. „Deshalb arbeiten wir sehr unverdrossen daran, eine Meinungsbildung zustande zu bringen, die klarstellt, dass die internationalen Regeln (eingehalten werden müssen), dass das Recht vor der Macht gehen muss“, betonte Scholz. Er sei „sogar vorsichtig zuversichtlich“, dass dies gelinge.
Scholz – Putin hätte zum G20-Gipfel in Indonesien kommen sollen
Quelle: Reuters
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