London, 16. Jul (Reuters) – Die erste Fernsehdebatte der verbliebenen fünf Bewerber um die Nachfolge des britischen Premierministers Boris Johnson ist insbesondere von Diskussionen über die Steuer- und Wirtschaftspolitik bestimmt worden. Der frühere Finanzminister Rishi Sunak warf Außenministerin Liz Truss am Freitagabend vor, die Inflation mit zusätzlichen Schulden besiegen zu wollen. Dies sei kein Plan, „das ist ein Märchen“. Truss widersprach ihrerseits Vorschlägen von Sunak, etwa die Unternehmenssteuer zu erhöhen. Damit würde man die Wirtschaft untergraben, sagte sie. Insgesamt sind drei Fernsehdebatten geplant.
Einer Blitzumfrage des Institutes Opinium zufolge schlug sich der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Unterhaus, Tom Tugendhat, bei der Debatte am besten. 36 Prozent der Befragten sahen ihn als Sieger, vor Sunak mit 24 Prozent. Früheren Umfragen zufolge hat allerdings Handelsstaatsekretärin Penny Mordaunt die besten Chancen, die Nachfolge von Johnson anzutreten. Mit im Rennen ist auch die frühere Gleichstellungsbeauftragte Kemi Badenoch.
Überzeugen müssen sie zunächst die Tory-Abgeordneten, die mit einer Serie von Abstimmungen alle Bewerber bis auf zwei aus dem Rennen werfen sollen. Ihr nächstes Votum ist für Montag angesetzt. Nach dem 21. Juli sollen dann die 200.000 Mitglieder der Partei per Briefwahl über den zukünftigen Vorsitzenden entscheiden. Das Ergebnis wird am 5. September bekanntgegeben. Der Nachfolger Johnsons als Vorsitzender steht automatisch an der Spitze der Regierung, da die Tories die größte Partei im Unterhaus sind. Johnson war nach zahllosen Protest-Abgängen in seinem Regierungsteam Anfang des Monats zurückgetreten, will aber als Premierminister so lange im Amt bleiben, bis die Nachfolge geklärt ist.
Schlagabtausch zu Wirtschaft bei Debatte zur Johnson-Nachfolge
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