Zürich, 19. Jan – Der Schweizer Sanitärtechnikkonzern Geberit rechnet nach einem Nachfrageeinbruch Ende 2022 mit einem schwierigen Jahr für die europäische Bauindustrie. Geberit-Chef Christian Buhl nannte am Donnerstag die steigenden Zinsen, einen Fokus auf die Modernisierung von Heizungen statt Sanitäranlagen wegen der steigenden Energiepreise und das Ende des in der Coronapandemie beobachteten Heimwerkertrends als negative Faktoren. Das vierte Quartal sei schwierig gewesen und er stelle sich 2023 auf ein „herausforderndes Umfeld“ ein, sagte der Manager.
Im abgelaufenen Jahr sank der Nettoumsatz des Unternehmens um zwei Prozent auf 3,39 Milliarden Franken. Unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen resultierte ein Plus von 4,8 Prozent. Geberit erfüllte damit knapp seine im November gesenkte Wachstumsprognose. Nach einem starken Lageraufbau in der ersten Jahreshälfte waren die Verkaufsvolumen im zweiten Halbjahr rückläufig und schrumpften vor allem im Schlussquartal mit einem Minus von 14 Prozent stark. Die operative Gewinnmarge (Ebitda) dürfte 2022 wie in Aussicht gestellt bei rund 27 Prozent liegen und damit unter der mittelfristig angestrebten Spanne. Die Mittelfristziele von durchschnittlich vier bis sechs Prozent währungsbereinigtem Umsatzzuwachs jährlich und 28 bis 30 Prozent Ebitda-Marge bekräftigte Geberit. Die Jahresbilanz soll am 8. März veröffentlicht werden.
An der Börse kam der verhaltene Ausblick nicht gut an. Die Geberit-Aktien verloren 1,7 Prozent. „Wir gehen davon aus, dass die Umsatzdynamik von Geberit im ersten Halbjahr schwach bleiben wird“, erklärte Vontobel-Analyst Bernd Pomrehn. Eine gedämpfte Nachfrage aus dem zinssensitiven Wohnungsmarkt und der starke FrankenEURCHF= dürften für Gegenwind sorgen.
Sanitärtechnikkonzern Geberit rechnet mit schwierigem Jahr
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Maryana auf Pixabay
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