Düsseldorf, 22. Sep – Nach einem Rekordgewinn im ersten Halbjahr rechnet der Stahlkonzern Salzgitter mit Bremsspuren im weiteren Verlauf. Seine Jahresziele behält er aber bei. „Das zweite Halbjahr wird jetzt deutlich anstrengender – wir merken beispielsweise, dass Kunden bereits erste Projekte verschieben oder absagen, etwa in der Bauindustrie“, sagte Konzernchef Gunnar Groebler dem „Handelsblatt (Donnerstagausgabe). Auch die Autobranche sei nicht so stark zurückgekommen, wie gehofft. „Dennoch stehen wir zu unserer Prognose.“
Mit Blick auf die steigenden Energiekosten erklärte der Manager, am Hauptstandort in Salzgitter unabhängig zu sein. „Der Standort ist bei seiner Stromversorgung weitgehend autark, weil wir das Gas nutzen können, das in der Kokerei und im Hochofen entsteht.“ Schwieriger werde es in einigen Werken, wo der Stahl für die Weiterverarbeitung wärmebehandelt werden muss. „Dort merken wir die Preissteigerungen stark.“ 2022 würden die Kosten wohl um einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag über dem Vorjahr liegen. Teilweise würden die Kosten aber an die Kunden weitergegeben. „Wir erzielen in unseren Geschäften immer noch positive Ergebnisse, wenn auch sicher nicht auf dem gleichen Niveau wie im ersten Halbjahr“, sagte Groebler.
Deutschlands Nummer Zwei hinter ThyssenKrupp hatte dank Rekordpreisen für Stahl in der ersten Jahreshälfte so gut verdient wie nie. Der Vorsteuergewinn stieg um mehr als das Dreifache auf 970 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern wegen der starken Stahlnachfrage und der hohen Preise einen Rekordgewinn von 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro vor Steuern.
Salzgitter spürt Gegenwind – Prognose aber bestätigt
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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