Frankfurt, 31. Mai (Reuters) – Der Gasstreit zwischen Russland und Europa erreicht eine neue Eskalationsstufe. Nach Bulgarien, Polen und Finnland wurden am Dienstag auch die Niederlande von russischem Gas abgeschnitten. Der Energieriese Gazprom stellte wie angekündigt seine Lieferungen an den niederländischen Gashändler GasTerra ein. Das Unternehmen habe seine Zahlungen für April nicht in der geforderten Rubel-Form geleistet, teilte Gazprom mit.
Der europäische Erdgas-Future verteuerte sich daraufhin um bis zu 8,4 Prozent auf 94 Euro je Megawattstunde. Damit blieben die Preise aber noch weit unter 335 Euro, auf die der Erdgas-Future Anfang März, kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine, geschnellt war. Der zu beobachtende Rückgang der Gasmengen, die aus Russland in Richtung Westen flössen, sei offenbar auf den Lieferstopp für GasTerra zurückzuführen, sagten Börsianer.
Mit der Weigerung der Zahlung von Gaslieferungen in Rubel folgt GasTerra Absprachen in der EU, die darin einen Weg für Russland sieht, die westlichen Sanktionen zu unterlaufen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben inzwischen zwei Milliarden Kubikmeter Gas, die es ursprünglich bis Oktober von Gazprom beziehen wollte, bei anderen Anbietern geordert. Der russische Lieferstopp stelle noch keine Bedrohung der Versorgungslage dar, sagte Pieter ten Bruggencate, Sprecher des niederländischen Wirtschaftsministeriums.
Als nächstes könnte Gazprom Dänemark den Gashahn zudrehen, warnte der dortige Versorger Orsted. Dadurch wäre Dänemarks Versorgungslage nach Angaben des Unternehmens aber nicht unmittelbar bedroht.
Russland stoppt Lieferungen an niederländischen Gashändler
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.
