12. Nov – Eine Woche vor dem Auslaufen des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides zeichnet sich keine Verlängerung des für die globalen Lebensmittelpreise wichtigen Vertrages ab. Zwar seien die Gespräche mit Vertretern der Vereinten Nationen in Genf nützlich gewesen, aber die Frage einer Verlängerung sei weiter offen, zitierte die russische Nachrichtenagentur TASS am Samstag den stellvertretenden Außenminister Sergej Werschinin. Er forderte, die staatliche russische Rosselchos-Bank müsse von den westlichen Sanktionen ausgenommen und wieder an das internationale Zahlungssystem Swift angeschlossen werden. Vorher könne es keine Fortschritte geben.
Nach Angaben der UN sind zehn Millionen Tonnen Getreide und andere Lebensmittel seit Inkrafttreten des Getreide-Abkommens im Juli exportiert worden. Dadurch sei die globale Lebensmittelkrise durch explodierende Preise gedämpft worden. Die Ukraine zählt zu den größten Getreideexporteuren weltweit. Durch das von den UN und der Türkei vermittelte, bis zum 19. November befristete Abkommen können Getreide-Frachter das von der russischen Marine kontrollierte Schwarze Meer passieren.
Werschinin sagte, erst wenn die Rosselchos-Bank wieder Teil von Swift sei, könnten die Zahlungen für internationale russische Getreideexporte abgewickelt werden. Auch Russland ist wie die Ukraine ein international führender Getreide-Produzent.
DÜNGER-FRACHTER SOLLEN AFRIKA BELIEFERN
Neben Getreide sind auch Düngemittel-Lieferungen aus Russland vor allem für ärmere Länder wichtig. Derzeit stecken mit russichem Dünger beladene Frachter in den Niederlanden, Estland und Belgien fest. Sie sollen nun nach Afrika auslaufen, meldete TASS am Samstag unter Berufung auf den Düngemittel-Hersteller Uralchem-Uralkali. Die Agentur zitierte Uralchem-Chef Dmitri Konjajew mit den Worten, der Konzern arbeite mit den Vereinten Nationen (UN) zusammen, um kostenlose Lieferungen von mehr als 262.000 Tonnen Mineraldünger nach Afrika zu organisieren, die in den EU-Ländern festgesetzt worden seien.
Die Niederlande hatten am Freitag angekündigt, dass sie auf Ersuchen der UN die Lieferung von 20.000 Tonnen russischem Dünger ins südostafrikanische Malawi genehmigen wollen, die im Hafen von Rotterdam aufgrund von Sanktionen gegen eine nicht namentlich genannte russische Person festgehalten werden. Eine Bedingung der Vereinbarung sei, dass die sanktionierte Person und das russische Unternehmen nichts an der Transaktion verdienen würden.
Tass zitierte Konjajew mit den Worten, es seien Vereinbarungen über den Export von Düngemitteln getroffen worden, die in Häfen in den Niederlanden, Belgien und Estland gestrandet seien. Doch nannte er weder die Mengen aus den einzelnen Ländern noch die afrikanischen Bestimmungsorte.
Russland stellt Bedingungen für Verlängerung von Getreide-Abkommen
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Peter H auf Pixabay
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