09. Mrz – Die russische Regierung wirft der Europäischen Union vor, den Wunsch nach gemeinsamen Untersuchungen im Fall der zerstörten Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 zu verweigern. Die EU ignoriere jegliche Gespräche über die Notwendigkeit einer Untersuchung der Explosionen in der Nord-Stream-Gaspipeline, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag. Russland hat wiederholt darum gebeten, an den Ermittlungen zu den Explosionen teilnehmen zu dürfen. Bei diesen waren drei der vier Pipelines zerstört worden, die Gas aus Russland unter der Ostsee nach Westeuropa brachten oder bringen sollten. Der Vorfall wird von den USA, Deutschland sowie skandinavischen EU-Staaten untersucht.
Zuletzt hatte es Medienspekulationen gegeben, dass möglicherweise eine pro-ukrainische Gruppen in eine Sprengung der Leitungen verwickelt gewesen sein soll. Die Bundesregierung wollte dazu ebenso wie der Bundesnachrichtendienst am Donnerstag keine Stellung nehmen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius warnte vor vorschnellen Schlüssen. Es könne sich auch um eine Aktion unter falscher Flagge handeln, um pro-ukrainischen Gruppierungen etwas in die Schuhe zu schieben.
Teile der Pipeline waren am 26. September 2022 zerstört worden, sieben Monate nach Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine. Schweden hatte später mitgeteilt, man habe an den Leitungen Reste von Sprengstoff gefunden. Das hatte Spekulationen befeuert, es handele sich um Sabotage. Seither machen sich westliche Länder und Russland gegenseitig Vorwürfe. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe erklärte am Mittwoch, man habe vom 18. bis 20. Januar ein verdächtiges Schiff durchsuchen lassen. Es bestehe der Verdacht, dass es zum Transport von Sprengsätzen verwendet worden sein könnte, die zu den Explosionen an den Pipelines führten. Belastbare Aussagen zu Tätern, Motiven oder staatlicher Steuerung könnten aber nicht gemacht werden.
Russland – EU ignoriert Wunsch zur Aufarbeitung Pipeline-Anschläge
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Jim Black auf Pixabay
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