12. Okt – In Russland findet nach Darstellung des Präsidialamtes keine verstärkte Mobilmachung von Reservisten statt. „Es gibt keine neue Welle“, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Mittwoch vor der Presse. Er reagierte damit auf Berichte einiger Vertreter von Regionalbehörden, sie würden verstärkt militärisch erfahrene Männer zur Armee einberufen. Peskow forderte die Journalistinnen und Journalisten auf, bei den einzelnen Gouverneuren direkt nachzufragen, was sie mit einer verstärkten Einberufung meinten.
Vertreter zweier russischer Regionen hatten diese Woche erklärt, sie hätten neue Befehle zur Mobilmachung erhalten. Der Gouverneur von Rostow sagte, er habe einen „neuen Mobilmachungsauftrag“ erhalten. Der stellvertretende Gouverneur der Region Kursk wurde mit den Worten zitiert, man habe ein „zweites“ Mobilmachungsziel erhalten. Dies nährte die Befürchtung, es könne eine zweite Einberufungswelle geben.
Zehntausende Russen haben sich bereits ins Ausland abgesetzt, um sich der Einberufung zu entziehen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden in den ersten Wochen nach der Ankündigung der Teilmobilmachung durch Präsident Wladimir Putin mehr als 200.000 Reservisten eingezogen. Eine konkrete Zahl hatte Putin in seinem Dekret nicht genannt.
Dem Vorschlag von Verteidigungsminister Sergej Schoigu zufolge sollen 300.000 Männer mit militärischer Erfahrung einberufen werden, um den Militäreinsatz in der Ukraine zu unterstützen. Wie viele russische Soldaten in dem am 24. Februar von Russland begonnenen Krieg getötet oder verletzt wurden, teilt die Regierung in Moskau nicht mit. Russland spricht allerdings nicht von Krieg, sondern von einem militärischen Sondereinsatz.
Russland – Es gibt keine zweite Mobilmachungswelle
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
Hier findet ihr den aktuellen Livestream zum Thema Web3 NFT Metaverse Talk