Moskau, 02. Sep – Russland warnt im Falle einer Preisobergrenze auf seine Öl-Exporte mit Vergeltungsmaßnahmen. „Unternehmen, die Preisobergrenzen verhängen, werden nicht zu den Empfängern von russischem Öl gehören“, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Freitag und bestätigte damit Äußerungen des stellvertretenden Ministerpräsidenten Alexander Nowak vom Donnerstag. „Eine Sache kann mit Selbstbewusstsein gesagt werden: So eine Entscheidung würde zu einer signifikanten Destabilisierung der Ölmärkte führen.“
Die Finanzminister der sieben führenden Industrienationen (G7) wollen Insidern zufolge am Freitag einen Preisdeckel auf russisches Öl vorantreiben. Die G7 werden sich für eine Obergrenze aussprechen, ohne die genaue Höhe schon festzulegen, wie ein G7-Vertreter Reuters sagte. Danach werde versucht, weitere Partner für das Vorhaben zu gewinnen. Denn selbst G7-Vertreter räumen ein, dass idealerweise die wichtigen Öl-Abnehmer China und Indien an Bord sein müssten. Das gilt aber nicht als übermäßig wahrscheinlich.
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar hat der Westen bereits zahlreiche Sanktionen gegen Moskau verhängt. Peskow sagte, Europa kaufe jetzt lieber für teures Geld Flüssiggas aus den USA ein. Dadurch würden US-Firmen reicher und europäische Steuerzahler ärmer werden. Russland prüfe, wie eine Obergrenze auf Öl die eigene Wirtschaft treffen würde. Bis zum Kriegsausbruch hatte Europa fast die Hälfte der russischen Öl-Exporte abgenommen und muss die Abhängigkeit nun in kurzer Zeit reduzieren.
Russland droht bei Ölpreis-Obergrenze mit Vergeltung
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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