Moskau, 20. Mrz – Ein russisches Gericht hat am Montag alle Vermögenswerte des Wolfsburger Autobauers Volkswagen in Russland eingefroren. Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor, in die Reuters Einblick hatte. Der russische Autobauer GAZ hatte gegen VW geklagt, nachdem der deutsche Konzern die Zusammenarbeit beendet hatte. Ein VW-Sprecher erklärte, das Unternehmen prüfe den Fall. „Wir sind überrascht davon, dass GAZ genau jetzt Forderungen erhebt, wenn man bedenkt, dass wir jahrelang gute Geschäftsbeziehungen pflegten und unsere Partnerschaft Mitte 2022 in beidseitigem Einvernehmen beendet haben.“ Weitere Details nannte das Unternehmen nicht.
GAZ hatte bis Sommer 2022 in seinem Werk in Nischni Nowgorod Fahrzeuge für VW produziert. Das Unternehmen bezifferte den Schaden auf fast 16 Milliarden Rubel (umgerechnet 194 Millionen Euro).
Volkswagen hatte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine seine Geschäftstätigkeit in Russland auf Eis gelegt und versucht derzeit, sein Werk in Kaluga südlich von Moskau zu verkaufen. Die Anlage, die über eine Kapazität von 225.000 Fahrzeugen pro Jahr verfügt, steht seit März 2022 still. Derzeit werde an den nötigen Genehmigungen der russischen Behörden für den Verkauf an einen russischen Investor gearbeitet, erklärte der VW-Sprecher weiter. Um welchen Investor es sich handelt, wurde nicht genannt. „Wir hoffen, dass die Klage nicht zu einer Verzögerung der Transaktion führt, welche darauf abzielt, die Beschäftigten zu schützen.“ In Medienberichten war zuletzt die Autohändler-Gruppe Avilon als Interessent für das Werk genannt worden.
Russisches Gericht friert Volkswagen-Vermögen in Russland ein
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von 2541163 auf Pixabay
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