15. Jul (Reuters) – Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Chef der Raumfahrtbehörde Roscosmos, Dmitri Rogosin, entlassen, der nach dem Beginn des Ukraine-Krieges eine konfrontative Haltung zum Westen eingenommen hatte. Kurz nach der Ankündigung am Freitag gab Roscosmos ein neues Abkommen mit der US–Schwesterbehörde Nasa über gemeinsame Flüge zur Raumstation ISS bekannt. Der 2018 zum Chef ernannte Rogosin hatte mit einem Rückzug von der ISS gedroht, eine Zusammenarbeit mit dem Westen als unmöglich bezeichnet und Russlands atomare Schlagkraft unterstrichen. Ein Grund für seine Entlassung wurde nicht genannt. An seine Stelle tritt Juri Borisow, früherer Vize-Verteidigungsminister und ehemaliger Vize-Ministerpräsident. Auf dem letzteren Posten war der heute 65-Jährige für Militär- und Weltraumfragen zuständig, darunter die Produktion von Waffensystemen.
Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine wurde Roscosmos wegen ihrer Verbindungen zur Rüstungsindustrie mit Sanktionen belegt. Die Behörde wie auch die Nasa erklärten am Freitag, dank des neuen Abkommens könnten Kosmonauten auf US-Raumschiffen zur ISS fliegen und Astronauten umgekehrt auf Sojus-Flügen mitgenommen werden. Die Vereinbarung sei im beidseitigen Interesse, erklärte Roscosmos. Damit werde „die Erforschung des Weltraums zu friedlichen Zwecken“ erleichtert. Der Nasa zufolge soll der erste gemeinsame Flug nach der neuen Regelung im September stattfinden.
Russische Raumfahrt-Behörde mit neuem Chef – Neuer ISS-Vertrag mit Nasa
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