Berlin, 04. Aug (Reuters) – Die Zahl der armutsgefährdeten Menschen in Deutschland ist 2021 nur minimal gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag weiter mitteilte, waren rund 13,0 Millionen Personen von Armut gefährdet. Das entspricht 15,8 Prozent der Bevölkerung. Im Jahr 2020 waren es mit 13,2 Millionen Menschen insgesamt 16,1 Prozent.
Untergliedert nach Haushaltstypen sind erheblich mehr Personen aus Alleinerziehenden-Haushalten sowie Alleinlebende von Armut bedroht als im Bundesdurchschnitt. Im Jahr 2021 war mehr als ein Viertel der Personen aus Alleinerziehenden-Haushalten (26,6 Prozent) armutsgefährdet. Bei den Alleinlebenden waren es 26,8 Prozent. Für Personen in Haushalten mit zwei Erwachsenen und einem Kind (9,0 Prozent) beziehungsweise mit zwei Kindern (11,4 Prozent) sowie in Haushalten mit zwei Erwachsenen ohne Kind (11,5 Prozent) lag die Armutsgefährdungsquote 2021 unter dem Bundesdurchschnitt. Dagegen hatten Personen in Haushalten von zwei Erwachsenen mit drei und mehr Kindern mit 23,6 Prozent eine deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegende Armutsgefährdungsquote.
Differenziert nach dem überwiegenden Erwerbsstatus von Personen ab 18 Jahren war voriges Jahr in der Gruppe der Arbeitslosen mit 47,0 Prozent fast jede zweite Person armutsgefährdet. Bei den überwiegend Erwerbstätigen betrug der Anteil dagegen nur 8,6 Prozent. Für Personen im Ruhestand lag die Armutsgefährdungsquote bei 19,3 Prozent.
Eine Person gilt nach der EU-Definition als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. 2021 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 15.009 Euro netto im Jahr, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 31.520 Euro netto im Jahr.
Rund 13 Millionen Bürger armutsgefährdet – Viele Alleinerziehende betroffen
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