- SERIX-Stimmung für Gold fällt auf ein Allzeittief von 93 Punkten
- Ursache könnte im Rückgang der Inflation und positiven Konjunkturdaten liegen
- Spectrum meldet Rekordhandel von 173 Millionen verbrieften Derivaten im Januar
Spectrum Markets („Spectrum“), der paneuropäische Handelsplatz für verbriefte Derivate mit Sitz in Frankfurt, hat seine SERIX-Stimmungsdaten für europäische Privatanleger für den Monat Januar veröffentlicht. Auffälligstes Ergebnis ist ein Rekordtief für Gold. Der SERIX-Wert misst die Stimmung der Privatanleger zu aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten. Ein Wert über 100 drückt eine positive Stimmung aus, ein Wert unter 100 steht für eine negative Stimmung. (Weitere Informationen zur Methodik siehe unten).
„Der SERIX-Wert für Gold ist seit Sommer letzten Jahres kontinuierlich gesunken und hat seit Beginn der Messung der SERIX-Stimmungsdaten im Oktober 2019 nun im Januar ein Rekordtief von 93 Punkten erreicht. Das Edelmetall gilt in Krisenzeiten und bei wirtschaftlicher Unsicherheit als sicherer Hafen “, erklärt Michael Hall, Head of Distribution bei Spectrum Markets. So hatte der SERIX-Wert für Gold beispielsweise im Frühsommer 2022 vor dem Hintergrund des russischen Einmarsches in der Ukraine einen Höchststand von 116 erreicht.
In der Vergangenheit legten Anleger insbesondere bei risikoreichen Märkten in Gold an. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres haben verschiedene Entwicklungen ein anderes Bild gezeichnet. Die ukrainischen Kräfte gewannen an Stärke und Zuversicht und die westliche Welt, insbesondere Europa, schien nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich zusammenzustehen.
Nach einem Inflationsrekord von 10,6 % im Oktober 2022 ging die Inflation auf zuletzt 8,6 % zurück. Die geldpolitischen Entscheidungen der EZB scheinen erste Wirkungen zu zeigen. Die EZB hob den Leitzins erstmals im Juli 2022 von Null auf 0,5 % an. Aktuell liegt er bei 3 %[1], wodurch zinsbezogene Anlagen wie Anleihen nach einer langen Durststrecke wieder attraktiver werden. Auch dies scheint ein Grund zu sein, dass Anleger sich von Gold abwenden.
Darüber hinaus hat die chinesische Wirtschaft wieder etwas an Stärke gewonnen und beginnt sich nach einem längeren Covid-19-Lockdown zu erholen. „Obwohl einige Experten den Optimismus vom Weltwirtschaftsforum in Davos als verfrüht bezeichnet haben, scheinen die Privatanleger eine positive Sichtweise einzunehmen, was sich in ihrer zunehmend pessimistischen Haltung gegenüber Gold, dem Referenzwert für sichere Anlagen, widerspiegelt“, so Michael Hall.
Spectrum verzeichnet im Januar ein Rekordhoch von 173 Millionen gehandelten verbrieften Derivaten, wobei 33,7 % der Trades außerhalb der traditionellen Handelszeiten (d. h. zwischen 17:30 und 9:00 Uhr MEZ) stattfanden.
83 % der gehandelten Derivate bezogen sich auf Indizes, 9,4 % auf Rohstoffe, 6,3 % auf Währungspaare, 1,2 % auf Aktien und 0,1 % auf Kryptowährungen, wobei die drei am häufigsten gehandelten Basiswerte der NASDAQ 100 (26,5 %), der DAX 40 (23,4 %) und der S&P 500 (14,8 %) waren.
Der NASDAQ 100 wechselte von einem positiven Wert von 103 zu einem negativen Stimmungswert von 99, der DAX 40 von 100 zu einem negativen Wert von 96 und der S&P 500 von 103 zu einem ebenfalls negativen Wert von 94.
Rückgang der Inflation und positive Konjunkturdaten lassen Anlegerstimmung für Gold auf Allzeittief sinken
Foto von Michael Hall und Graphik für das Gold-Sentiment (SERIX) – Quelle für beide: Spectrum Markets
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