Sonntag, Dezember 22, 2024
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Rezessionsängste drücken Börsen ins Minus

Frankfurt, 19. Aug (Reuters) – Europas Börsen sind zum Wochenschluss auf Tauchstation gegangen. „Inflationssorgen und die damit im Zusammenhang stehende Furcht vor raschen Zinsschritten haben die Investoren wieder eingeholt“, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Der EuroStoxx50 gab rund 1,2 Prozent nach. Der Dax, der sich vor einigen Tagen noch an 14.000-er Marke herangepirscht hatte, verlor 1,1 Prozent auf 13.544 Zähler – auf Wochensicht belief sich sein Minus damit auf 1,8 Prozent. An den US-Börsen gerieten vor allem Technologietitel unter Druck.

Anleger gehen davon aus, dass in den USA die Zinsen weiter stark steigen werden und damit auch die Konjunktur ins Wanken geraten könnte. Zuletzt äußerte Fed-Vertreter James Bullard, dass er eine Erhöhung der Leitzinsen um 0,75 Prozentpunkte bei der nächsten Sitzung der US-Zentralbank im September favorisiere. Die Aussagen vieler Fed-Vertreter legten nahe, dass die Notenbank noch einiges tun müsse, um die Teuerung in den Griff zu bekommen, sagte Jane Foley von der Rabobank in London.

EURO FÄLLT AUF FÜNF-WOCHEN-TIEF 

Angesichts der Spekulationen auf weitere aggressive Zinsschritte in den USA kletterte der Dollar-Index. Das Nachsehen hatte der Euro, der mit 1,0033 Dollar auf einem Fünf-Wochen-Tief notierte und sich wieder der Parität näherte. Die im Rekordtempo ansteigenden deutschen Erzeugerpreise fachten die Angst vor einer Fortsetzung der Teuerungsdynamik im Euro-Raum an. Die Preise kletterten im Juli um durchschnittlich 37,2 Prozent in die Höhe, weil vor allem Erdgas und Strom die Kosten für die Produzenten weiter nach oben trieben.

Zwar dürfte auch in der Euro-Zone angesichts der galoppierenden Inflation eine weitere Zinserhöhung vor der Tür stehen. Die Tatsache jedoch, dass diskutiert werde, ob die Europäische Zentralbank ihren Leitzins im September nun um 25 oder 50 Basispunkte anheben werde, zeige nur, wie deutlich die EZB hinter der Fed hinterherhinke, schrieb Commerzbank-Analystin Esther Reichelt in einem Kommentar. „Angesichts des sich immer deutlicher eintrübenden Wachstumsausblicks droht das zunehmend zum Problem für den Euro zu werden.“ Die Risikoscheu der Anleger traf auch die Cyber-Devise Bitcoin. Der Kurs rutschte um bis zu 8,6 Prozent auf ein Drei-Wochen-Tief von 21.397 Dollar ab. 

VERKAUF VON IFOOD-ANTEILEN TREIBT JUST EAT TAKEAWAY

Just Eat Takeaway.com entfachte mit dem Anteilsverkauf am brasilianischen Unternehmen iFood für 1,8 Milliarden Euro an den Technologie-Investor Prosus ein Kursfeuerwerk. Die Aktien von Europas größtem Essenslieferanten schossen an der Amsterdamer Börse um 25,5 Prozent in die Höhe. Federn lassen mussten hingegen die Titel der Deutschen Bank, die mit einem Abschlag von 4,2 Prozent die rote Laterne im Dax hielten.

In London ließ die Aussicht auf einen Gesamtjahresverlust die Aktien der britisches Bekleidungsfirma Joules um rund 38 Prozent abrutschen.

Rezessionsängste drücken Börsen ins Minus

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Titelfoto: Symbolfoto

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