Düsseldorf, 28. Mrz – Preiskämpfe, selektive Verbraucher und steigende Kosten: Der Reise- und Einzelhandelskonzern Rewe bekommt die Folgen der hohen Inflation zu spüren. Der Kölner Konzern erzielte im vergangenen Jahr ein deutliches Plus beim Gesamtumsatz von über zehn Prozent auf 84,8 Milliarden Euro. „Der Großteil des Mehr-Umsatzes kommt durch die Inflation“, sagte Rewe-Chef Lionel Souque am Dienstag. Zugleich ging das operative Ergebnis (Ebita) leicht um 2,3 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro zurück.
„Wir haben bewusst einen Ergebnisrückgang im Lebensmittelhandel in Deutschland in Kauf genommen und aktiv auf Gewinn verzichtet“, sagte Souque – denn Rewe habe die anziehenden Preise im Einkauf nicht voll an die Verbraucher durchgereicht. Auch 2023 rechnet der Rewe-Chef nicht mit einer durchgreifenden Entspannung bei den Lebensmittel-Preisen. Rewe selbst erwarte im laufenden Jahr „mehr Umsatz und einen stabilen Ertrag“.
Das Einkaufsverhalten der Kunden änderte sich angesichts der gestiegenen Inflation. Nach einer Flaute in der Corona-Krise boomten 2022 die Discounter, bei Rewe steigerte Penny den Umsatz um 8,9 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro, bei den Rewe-Märkten zogen die Erlöse weniger stark an. Zudem greifen die Verbraucher verstärkt nach Eigenmarken, die sie als billiger wahrnehmen. Einige Verbraucher könnten sich auch schlichtweg „viele kleine Sachen nicht mehr leisten“, sagte Souque. Rewe kämpfe auch deshalb in Preisverhandlungen mit den großen Konsumgüter-Konzernen „so viel wie möglich“.
Rewe kämpft mit hoher Inflation – Mehr Umsatz und weniger Gewinn
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Igor Ovsyannykov auf Pixabay
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