Das Thema Rente ist ein umstrittenes Thema, denn das deutsche Rentensystem steht zunehmend unter Kritik.
Immer mehr junge Menschen machen sich Gedanken um ihre Zukunft. Rentner erhalten oft nur einen Bruchteil ihres Einkommens, worunter ihre Lebensqualität ersichtlich leidet. Dennoch gibt es Möglichkeiten, eigenständig vorzusorgen. Warum sollte man sich frühzeitig um die eigene Altersvorsorge kümmern? Welcher Weg ist die beste Option und wie funktioniert es? Worauf sollte man als Anleger achten?
So sieht die Rentenregelung derzeit aus
Wer sich heute lediglich auf die gesetzliche Rente verlässt, wird später enttäuscht: Gerade einmal 40 % unseres heutigen Lohnniveaus werden wir in unserer Rente erzielen. Die restlichen 60 % fallen weg, da wir diesen Anteil für die Rentner von heute aufopfern: Sie sollen ihr Lohnniveau halten. Diese Informationen kann man aus dem Generationenvertrag entnehmen, welches Ende des 19. Jahrhunderts veröffentlicht wurde. Er stammt aus einer Zeit, in der diese Bedingungen einen Sinn hatten. Es herrschte eine wachsende Bevölkerung und viele junge Menschen erklärten sich dazu bereit, die Rente der älteren Generation zu bezahlen. Schließlich gab es damals eine verhältnismäßig niedrige Anzahl an Rentnern. Doch diese Regelung ist nicht mehr zeitgemäß, das Verhältnis hat sich erheblich verändert. Heute sinkt die Einwohnerzahl immer mehr und die Anzahl der älteren Menschen ist ersichtlich höher. Somit ist es für die jüngere Generation schwieriger, die Rentenkosten zu übernehmen. Gleichzeitig nimmt die Lebenserwartung der jungen Menschen immer weiter zu. Folglich kommt es zu hohen Abzügen, von denen die jungen Leute kaum etwas zurückerhalten.
Neue Aktienrente: Ist sie bereits jetzt lohnenswert?
Jetzt soll eine Aktienrente von der Regierung eingeführt werden, um jungen Menschen die Altersvorsorge zu erleichtern. Hierbei handelt es sich um einen staatlichen Fonds, über den in Aktien und Anleihen investiert werden. Diese werden von der Regierung verwaltet. Die Aktienrente hat jedoch einen Nachteil: Bis sich die Anlagen überhaupt rentieren, müssen einige Jahre vergehen. Im ersten Schritt muss die Regierung ein Kapital aufbauen, indem sie 15 Jahre lang insgesamt 10 Milliarden Euro in den Fonds investiert. Somit könnte der Gewinn aus der Aktienrente vermutlich erst nach 15 Jahren verwendet werden. Zudem zahlt die deutsche Bundesbank weiterhin viele Milliarden Euro an die deutsche Rentenversicherung. Die heutigen Einzahler kämen mit hoher Wahrscheinlichkeit folglich nicht mehr infrage, erst die nächste Generation könnte von dem Gewinn profitieren. Deswegen ist die vorzeitige Altersvorsorge nun umso wichtiger.
Investieren in ETFs
Mit einem Investment in ETFs, also börsengehandelten Indexfonds, ist man auf dem bestmöglichen Weg, um für finanzielle Sicherheit zu sorgen. Es lohnt sich, einen Teil seines Gehalts in ETFs anzulegen, jedoch muss es sich nicht zwangsweise um einen hohen Betrag handeln. Bereits 100 € monatlich reichen aus, um ein beachtliches Vermögen aufzubauen. Wichtig ist hierbei, dass das Geld breitgefächert und langfristig angelegt wird. So können Anleger von Gewinnen des beinahe gesamten Kapitalmarkts profitieren. Historisch betrachtet gibt es eine durchschnittliche Rendite von 7 %. Das bedeutet, dass der Wert einer Investition sich in 10 Jahren verdoppeln kann. Im Gegensatz zu anderen Investment-Optionen sind breit diversifizierte ETFs zudem weniger riskant.
Darauf sollte man bei ETFs achten
Vor jedem Investment sollte man sich darüber bewusst sein, zu welcher Risikoklasse man gehört. Darüber hinaus gibt es noch weitere wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden sollten, wie zum Beispiel die Laufzeit, der Aufbau des eigenen Portfolios oder mögliche Turbulenzen. Somit ist es wichtig, dass man als Anleger sich ausgiebig Zeit nimmt, um sich mit ETFs auseinanderzusetzen.
Einer der gängigsten Wege, um in ETFs anzulegen, ist das Investieren über einen Broker. Darüber hinaus gibt es auch die Option, ETF-Angebote von Rentenversicherungen in Anspruch zu nehmen. Diese Möglichkeit ist oft jedoch kostspieliger. Möchte man dennoch mithilfe von Rentenversicherungen investieren, sollte man darauf achten, eine honorarbasierte Rentenversicherung und -beratung zu wählen. Steuerlich ist das im Alter etwas rentabler.
Fazit
Frühe Altersvorsorge ist wichtig, denn auf die gesetzliche Rente ist heute kein Verlass mehr. Der Generationenvertrag macht in der heutigen Zeit eher wenig Sinn. Deswegen ist es nun umso wichtiger, in ETFs zu investieren. Eine langjährige Investition in ETFs ist besonders lohnenswert – die einzige Voraussetzung ist, dass man sich vorab darüber ausgiebig informiert. Auf diese Weise kann man sich bereits jetzt finanziell für die Zukunft absichern, ohne den eigenen Lebensstandard zu senken.
Autoren:
Kamiar Bar Bar und Maurice Impraim sind CEOs der Teaching Finance GmbH. Sie helfen insbesondere jungen Menschen, indem sie wichtige Finanztipps vermitteln. Auf ihren Social-Media-Kanälen können sie bereits über 1,3 Millionen Follower verzeichnen
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
