Ein Marktkommentar von Giancarlo Perasso, Lead Economist CEEMA, Macroeconomic Research bei PGIM Fixed Income:
„Wir erwarten nicht, dass sich die Situation zwischen Russland und der Ukraine in absehbarer Zeit entspannen wird. Angesichts des mutmaßlichen Ziels Russlands, seinen sogenannten „weichen Unterbauch“ durch Länder zu stärken, die Moskau untergeordnet sind, vermuten wir, dass die Diplomatie und hybride Angriffe (z. B. Cyberangriffe, Sabotage usw.) fortgesetzt werden. Letztere verschärfen den Druck auf die Ukraine kontinuierlich.
Russische Staatsanleihen weiteten sich letzte Woche um ca. 30 Basispunkte aus und sind seit Jahresanfang bis zum aktuellen Zeitpunkt 100 Basispunkte gestiegen. Aus fundamentaler Sicht erscheinen die Renditenaufschläge für Russland derzeit attraktiv. Angesichts der anhaltenden Möglichkeit von Sanktionen bleiben wir jedoch vorsichtig und gehen davon aus, dass die Situation auch in Zukunft schwierig bleiben wird. Die Spreads der ukrainischen Staatsanleihen haben sich im bisherigen Jahresvergleich um etwa 400 Basispunkte auf ca. 920 Basispunkte ausgeweitet, und wir halten einen Zahlungsausfall angesichts der voraussichtlichen Unterstützung durch den IWF und den Westen weiterhin für unwahrscheinlich.“
Renditen für russische und ukrainische Anleihen steigen – aber die Ukraine profitiert von westlicher Unterstützung
Titelfoto von Giancarlo Perasso (Quelle: PGIM Fixed Income)
Mehr im Bereich Der Börsen Vormittag.
Am kommenden Montag Abend findet wieder unser kostenloser Livestream statt. Mehr Infos.