Frankfurt, 28. Mrz – Der weltgrößte Prothesenhersteller Ottobock hat im vergangenen Jahr trotz Gegenwinds durch die hohe Inflation sein Ergebnis leicht gesteigert. Der operative Gewinn (Ebitda) legte um 1,7 Prozent auf 238 Millionen Euro zu. „Das zeigt, dass unser Geschäftsmodell auch in einem herausfordernden Marktumfeld widerstandsfähig ist“, betonte Vorstandschef Oliver Jakobi am Dienstag. Ottobock blieb damit aber unter der durchschnittlichen jährlichen Zuwachsrate der vergangenen Jahre von rund neun Prozent Ergebnisplus seit dem Einstieg des Finanzinvestors EQT 2017, der 20 Prozent hält.
Der Umsatz kletterte 2022 um gut zwölf Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Dazu trugen auch positive Währungseffekte und Übernahmen wie die des niederländischen Orthopädiespezialisten Livit bei – aus alleiniger Kraft wuchs Ottobock um 3,6 Prozent. Das stärkste Wachstum verzeichnete der Konzern in Nordamerika mit fast 17 Prozent.
Der Krieg in der Ukraine war im vergangenen Jahr kein bedeutender Treiber für das Unternehmen. Im ersten Halbjahr 2022 war das Geschäft nahezu zum Erliegen gekommen. In der zweiten Jahreshälfte lieferte Ottobock aber rund doppelt so viele Fußprothesen wegen des Kriegs als im gesamten Jahr 2021. Der Bedarf in der Ukraine sei zwar extrem hoch, wegen der mangelnden Infrastruktur könne die Versorgung vor Ort aber oft nicht sichergestellt werden, sagte eine Sprecherin. Ottobock bilde ukrainische Orthopädie-Techniker aus und weiter, um die Situation zu verbessern.
In diesem Jahr rechnet das Unternehmen mit einer weiteren Fortsetzung des Wachstums im Markt für Prothesen und Orthesen und geht von einem Umsatzplus im zweistelligen Prozentbereich aus, das vorrangig organisch erreicht werden soll. Eine Ergebnisprognose nannte Ottobock nicht, ebenso nicht ein neues mögliches Zeitfenster für einen Börsengang. Den hatte Mehrheitseigentümer und Verwaltungsratschef Hans Georg Näder vor knapp einem Jahr erstmal auf die lange Bank geschoben und die damalige Führungsriege von Ottobock, die darauf hingearbeitet hatte, ausgetauscht.
Prothesenhersteller Ottobock baut Ergebnis leicht aus
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay
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