Dubai, 16. Dez – Ein prominenter Dissident im iranischen Klerus hat die Freilassung Tausender Regierungsgegner und den Verzicht auf Todesstrafen gegen Demonstranten gefordert. Der sunnitische Geistliche Molaui Abdolhamid appellierte in seiner Freitagspredigt an das Mitgefühl der Regierung und forderte die Entlassung der jüngst bei Protesten festgenommenen Demonstranten. „Die meisten von ihnen sind jung und sehr jung. Lassen Sie die jungen Männer und Frauen frei.“ Die Inhaftierten sollten nicht zum Tode verurteilt und hingerichtet werden. In der islamischen Republik leben vor allem Schiiten, die auch die Mehrheit der Regierung stellen.
Nach der Predigt in Sahedan, Hauptstadt der Provinz Sistan-Beluchistan, strömten Menschen auf die Straßen. „Diese Nation will Freiheit, sie will ein prosperierendes Land“, skandierten sie auf Videos, die im Internet verbreitet wurden. Reuters konnte deren Authentizität zunächst nicht überprüfen.
Ausgelöst wurden die landesweiten Proteste durch den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Kurdin war am 16. September in Polizeigewahrsam gestorben. Die sogenannte Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll. Bislang ist es der Regierung trotz massiven Einsatzes von Sicherheitskräften und Todesurteilen gegen Demonstranten nicht gelungen, den Aufruhr zu beenden.
Prominenter Geistlicher fordert Freilassung von Demonstranten im Iran
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von mostafa meraji auf Pixabay
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