Wie Eigentümer jetzt noch zum Maximalbetrag verkaufen können
Geht es nach dem Willen der Politik, werden Immobilienbesitzer wohl bald zur energetischen Sanierung ihrer Immobilie verpflichtet sein. Viele Eigentümer sorgen sich, wie sie jetzt noch den besten Kaufpreis für ihre Immobilie erhalten können. Was sollen sie tun, wenn die finanziellen Ressourcen für eine Sanierung nicht ausreichen?
„Ob eine Sanierung vor dem Verkauf Sinn macht, sollte immer mit Blick auf die individuelle Situation beantwortet werden. Panik ist hierbei der falsche Ratgeber. Stattdessen sollten Eigentümer sich eingehend über ihre Optionen informieren und die zur Verfügung stehenden Optionen sorgfältig abwägen“, erklären Sven Schwarzat und Kevin Rader, Sanierungsexperten aus Leipzig. Denn es gibt Möglichkeiten, den Preis für unsanierte Immobilien auch ohne eine aufwendige Renovierung zu maximieren.
Wie Hausbesitzer jetzt noch den besten Preis für ihre Immobilie bekommen, haben die beiden Sanierungsexperten Schwarzat und Rader in ihrem folgenden Gastbeitrag verraten.
Verschiedene Vermietungskonzepte nutzen
Kommt es zur Verabschiedung der im Gebäudeenergiegesetz (GEG) vorgesehenen Sanierungspflichten, könnte das für viele Eigentümer bedeuten, dass sie ihre Bestandsimmobilie zukünftig nur noch mit hohen Preisabschlägen verkaufen können. Wer als Hausbesitzer daher jetzt noch seine Immobilie zum maximalen Verkaufspreis veräußern will, sollte die Alternativen zur energetischen Sanierung kennen. Um den Wert des Objektes auch ohne Sanierung zu erhöhen, kann die Immobilie zum einen an einen solventen Mieter vermietet werden. Dies ist oft tatsächlich ein wertsteigernder Faktor: Gerade in Ballungsgebieten werden die Mieten in den nächsten Jahren stetig steigen. Potenzielle Käufer können daher mit einem wachsenden Ertragswert rechnen, was sich auch auf den erzielbaren Kaufpreis auswirkt.
Zum anderen können auch einzelne Mietkonzepte dabei helfen, die Attraktivität der Immobilie für anlageorientiere Käufergruppen weiter zu erhöhen. So ist in den meisten Regionen die möblierte Vermietung auf Zeit mit entsprechend höherem Mietzins ohne weiteres möglich. Auch langfristige Mietverträge mit Wohngemeinschaften können eine wertsteigernde Eigenschaft sein. Mit mehreren Mietern pro Wohneinheit, etwa Studenten, lässt sich eine deutlich höhere Gesamtmiete erzielen, was zwar schnell den Immobilienwert um bis zu 20 Prozent steigern kann, allerdings auch eine deutlich höhere Abnutzung und deutlich mehr Aufwand im Mietverhältnis mit sich bringt. Um dem Kaufinteressenten hier den entsprechenden Verwaltungsunterbau bieten zu können, sollten Verkäufer möglichst frühzeitig die Zusammenarbeit mit einer Hausverwaltung anbahnen, die dieses Vermietungskonzept auch abbilden kann.
Optische Verbesserungen vornehmen
Soll das Objekt dagegen unvermietet in den Verkauf gehen, bieten sich Maßnahmen zur optischen Aufwertung an, um den Wert der Immobilie zu erhöhen. Neben der Instandsetzung der Fassade betrifft dies vor allem Arbeiten in den Innenräumen: Frisch gestrichene Wände und ein neuer Bodenbelag sind mit geringen Aufwendungen verbunden, können jedoch zu einer messbaren Wertsteigerung führen. Vor allem Käufer, die das Objekt selbst bewohnen möchten, reagieren zudem gut auf sogenanntes „Staging“, also den Einsatz von Dekorationselementen, Accessoires und Möbeln: Die Immobilie wirkt insgesamt wohnlicher und lässt den Interessenten sich vorstellen, wie sie nach seinen Wünschen eingerichtet aussehen könnte.
Makler-Netzwerke einbeziehen und Vorarbeit leisten
Trotz aller Maßnahmen wird sich der potenzielle Käufer dennoch fragen, mit welchen Sanierungsschritten er in Zukunft rechnen muss. Hier sollten Hausbesitzer diesen Bedenken proaktiv begegnen und dem Interessenten ein möglichst klares Bild von den anstehenden Sanierungsmaßnahmen geben. So könnten etwa in Zusammenarbeit mit einem vertrauenswürdigen Makler bereits die nötigen Maßnahmen anhand der Unterlagen abgesteckt und erste Kontakte zu regionalen Handwerksbetrieben hergestellt werden.
Viele Menschen suchen nicht von sich aus nach einer Immobilie, die energetisch saniert werden muss – wenn ihnen jedoch bereits konkrete Eckpunkte für die zukünftigen Maßnahmen samt Kostenvoranschlägen für den Innenausbau, die Dachsanierung oder eine neue Heizung angeboten werden, steigt das Interesse für die jeweilige Immobilie. Neben einem ausgearbeiteten Vermietungskonzept und einer optischen Aufwertung des Gebäudes lohnt sich daher auch die Unterstützung durch einen gut vernetzten und Sanierungsvorhaben vertrauten Makler, um den maximal möglichen Kaufpreis für die Bestandsimmobilie zu erzielen.
Autor:
Sven Schwarzat und Kevin Rader sind Gründer des Immobilienunternehmens RS WohnWerte GmbH in Leipzig, das sich auf den Kauf und die langfristige Vermietung von Wohnimmobilien spezialisiert hat. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, hochwertigen Wohnraum für Mieter mit geringem bis mittlerem Einkommen zu schaffen und Objekte in Mitteldeutschland zu kaufen, zu sanieren und zu vermieten. Als Mittelständler ist ihnen dabei eine bankenunabhängige und kompetente Arbeitsweise wichtig.
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