Jerusalem, 29. Jan – Israelische Sicherheitskräfte haben in Ost-Jerusalem das Haus der Familie des Attentäters abgeriegelt, der am Freitagabend vor einer Synagoge sieben Menschen erschossen hatte. Der 21-jährige Palästinenser war von Polizisten vor Ort erschossen worden. Nach einer Sitzung seines Sicherheitskabinetts am späten Samstag kündigte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an, dass der Waffenbesitz für Zivilisten erleichtert werde. Am Montag wird US-Außenminister Antony Blinken in Jerusalem erwartet. Er traf am Sonntag zum Auftakt seiner Nahost-Reise in Kairo ein.
Der Anschlag bei der Synagoge am Freitagabend war der schwerste in Jerusalem seit 2008 und schürt Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Konflikts zwischen Israel und Palästinensern in den von Israel besetzten Gebieten. Das israelische Militär kündigte am Samstag eine Verstärkung der Truppen im Westjordanland an. Es gab aber zunächst keine Hinweise auf eine größerangelegte militärische Vergeltung.
Vor dem Anschlag am Freitagabend waren bei einer Razzia israelischer Sicherheitskräfte in einem Flüchtlingslager in Dschenin zehn Palästinenser getötet worden, darunter bewaffnete Extremisten und mindestens zwei Zivilisten. Bei Zusammenstößen mit Israels Sicherheitskräften sind seit Jahresanfang im Westjordanland mindestens 31 Palästinenser getötet worden. Am Samstag verletzte ein 13-jähriger Palästinenser in einem Ost-Jerusalemer Stadtteil zwei Passanten durch Schüsse.
„Wir streben keine Eskalation an, aber wir sind auf jedes Szenario vorbereitet“, sagte Netanjahu am Samstagabend. Es werde die Gewalt verringern, wenn Iraelis der Waffenbesitz erleichtert werde: „Wir haben immer wieder gesehen (…), dass heldenhafte, bewaffnete und ausgebildete Zivilisten Leben retten.“ Weitere Schritte würden unternommen, um Siedlungen im besetzten Westjordanland zu stärken und Angehörigen von Palästinensern, die Anschläge verübten, das Aufenthaltsrecht zu entziehen.
Polizei riegelt Jerusalemer Haus von Attentäter ab
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Ri Butov auf Pixabay
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