Seoul, 27. Aug – Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine kauft Polen für rund 5,8 Milliarden Dollar schweres Kriegsgerät in Südkorea. Die Behörden in Seoul erklärten am Samstag, Polen habe mit zwei südkoreanischen Rüstungsfirmen unter anderem die Lieferung von Panzern des Typs K2 Black Panther und Panzerhaubitzen vom Typ K9 vereinbart. Das Nato-Mitglied Polen hatte sich jüngst angesichts der Spannungen zu einer Ausweitung seiner Waffenimporte entschlossen.
Der bereits am Freitag mit Polen unterzeichnete Vertrag ist Teil eines größeren Rüstungsgeschäfts, das beide Länder bereits im Juli vereinbart hatten. Zum Volumen wurden dazu offiziell keine Angaben gemacht. Es wurde in südkoreanischen Medien auf bis zu 15 Milliarden Dollar geschätzt. Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol, der seit Mai im Amt ist, hat sich für eine verstärkte Sicherheitszusammenarbeit mit Ländern Europas ausgesprochen. Zudem will er die Rüstungsindustrie seines Landes auch mit Blick auf die Spannungen mit Nordkorea fördern. Polen kauft von Südkorea 180 K2-Panzer, einer nicht bekannte Anzahl an Haubitzen und 48 Kampfjets vom Typ FA-50. Der Vertrag vom Freitag deckt nach Angaben Südkoreas eine erste Tranche ab.
Die „Welt am Sonntag“ hatte unter Berufung auf polnische Regierungskreise berichtet, an deutsche Rüstungskonzerne wie RheinmetallRHMG.DE oder Krauss-Maffei Wegmann (KMW) gingen keine Aufträge aus Warschau. Polen seien die deutschen Lieferzeiten angesichts der russischen Bedrohung zu lang. Zudem sei Polen enttäuscht über die zögerliche deutsche Haltung bei der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. So frage man sich in Warschau, ob man sich etwa auf Munitionslieferungen aus Deutschland verlassen könne, wenn Russlands Armee die Grenze zu Polen überschreite.
Polen kauft in Südkorea Kriegsgerät für 6 Mrd Dollar – Erste Tranche
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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