Warschau, 02. Nov – Polen will ab sofort mit der Errichtung eines Stacheldraht-Zaun an der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad beginnen. Geplant sei eine 2,5 Meter hohe Barriere, sagte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Mittwoch. Die Kaliningrader Sperre werde den im vergangenen Jahr errichteten Grenzzaun zu Belarus ähneln. Auch der Grund für die Errichtung sei der gleiche.
So befürchte die polnische Regierung einen hybriden Angriff Russlands über seine Exklave, indem es Migranten zu illegalen Grenzübertritten animiert, sagte Blaszczak. Im vergangenen Monat hatten Medien berichtet, dass Kaliningrad über ein neues Abkommen versuche, Flüge aus der Golfregion und Asien anzuziehen. Kaliningrad grenzt an die EU- und Nato-Staaten Litauen und Polen.
Im Oktober wurden nach Angaben einer Sprecherin des polnischen Grenzschutzes jedoch keine illegalen Einreisen von Kaliningrad nach Polen festgestellt. „Die polnisch-russische Grenze ist stabil und ruhig. Es hat keinen illegalen Grenzübertritt gegeben“, sagte Anna Michalska. Man sei dennoch auf verschiedene Krisensituationen vorbereitet, auch auf die dunkelsten wie im vergangenen Jahr an der Grenze mit Belarus.
Die EU hatte im vergangenen Jahr dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vorgeworfen, als Vergeltung für Sanktionen im Zusammenhang mit seiner umstrittenen Wiederwahl und dem harten Vorgehen gegen die Opposition gezielt illegale Grenzübertritte von Migranten zu organisieren. Zeitweise campierten tausende Flüchtlinge bei Minusgraden an der Grenze zu Polen. Belarus hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.
Polen baut Stacheldraht-Zaun an Grenze zum russischen Kaliningrad
Quelle: Reuters
Bildquelle: Bild von Andreas Samuelsson auf Pixabay
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