Samstag, November 16, 2024
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Ost-West-Lohnlücke weiter groß

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Lohndifferenz zwischen Vollzeitbeschäftigten in Ost und West ist weiterhin groß. Sie liegt derzeit bei 19,9 Prozent beziehungsweise 839 Euro brutto im Monat, wie aus Einkommensdaten hervorgeht, die das Statistische Bundesamt im Auftrag der Linksfraktion ausgewertet hat und über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten.

Demnach verdienen Vollzeitarbeitnehmer im Westen durchschnittlich 4.218 Euro brutto im Monat, im Osten dagegen 3.379 Euro. Beim Stundenlohn beträgt der Unterschied 5,14 Euro. Die Linke im Bundestag kritisierte das Lohngefälle als „inakzeptabel“ und bezeichnete mit Blick auf die 20-prozentige Gehaltsdifferenz den Stichtag, an dem 20 Prozent des Kalenderjahres verstrichen sind, als „East Equal Pay Day“ – analog zum „Equal Pay Day“, der symbolisch auf das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen hinweist und der in diesem Jahr am 7. März erreicht war. Die Gehaltsdifferenz zwischen Männern und Frauen in Deutschland ist demnach geringer als zwischen Ost- und Westdeutschen. „Bis zum 14. März arbeiten ostdeutsche Vollzeitbeschäftigte statistisch gesehen umsonst“, sagte der Ostbeauftragte der Linken, Sören Pellmann, dem RND. „Die Lohnangleichung zwischen Ost und West kommt nur in Trippelschritten voran.“ Ein wesentlicher Grund sei die geringere Tarifbindung im Osten, sagte Pellmann – und rief die Bundesregierung zum Handeln auf: „Die Ampel tut zu wenig gegen die Tarifflucht der Arbeitgeber in Ostdeutschland. Wir brauchen in diesem Jahr Lohnsteigerungen in Ost und West, die mindestens die Inflation ausgleichen.“ Die Forderungen der Gewerkschaften seien deshalb richtig. „Das Thema Lohnangleichung gehört auf die Agenda der Ampel“, fügte er hinzu. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), müsse sich stärker um die Interessen der Ostdeutschen kümmern: „Schneider sollte Gewerkschaften wie Arbeitgeber zum Ostlohngipfel ins Kanzleramt einladen.“


Foto: Euromünzen, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

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