Frankfurt, 02. Jun (Reuters) – Im Ringen um einen Ausgleich für wegfallende Öllieferungen aus Russland wird das Exportkartell Opec+ seine Förderquoten schneller hochfahren als ursprünglich geplant. Bei ihren Beratungen am Donnerstag einigte sich die Gruppe, zu der neben den Opec-Mitgliedern auch das Förderland Russland gehört, Insidern zufolge auf eine Anhebung von 648.000 Barrel pro Tag (bpd) für die Monate Juli und August. Eigentlich waren für die drei Monate bis September Anhebungen von 432.000 bpd anvisiert gewesen, um die 2020 im Zuge der Corona-Pandemie beschlossenen Förderkürzungen schrittweise rückgängig zu machen.
Saudi-Arabien hatte als größter Produzent innerhalb der Ölförder-Organisation Opec trotz Drängen der USA bislang an den festgelegten Erhöhungsschritten festgehalten, sich zuletzt aber Medienberichten zufolge bereit erklärt, bei Engpässen seine Produktion zu erhöhen. Hintergrund sind die Sanktionen gegen Russland, die der Westen wegen des Einmarschs in die Ukraine verhängt hat. Einige Mitglieder des Ölkartells erwägen, Russland aus einer Ölfördervereinbarung auszuschließen. Die Europäische Union (EU) einigte sich kürzlich auf ein weitreichendes Importverbot von russischem Erdöl.
OPEC+ erhöht Öl-Produktion ab Juli um 648.000 bpd
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