Nairobi, 31. Aug – Auch rund eine Woche nach dem Bruch einer viermonatigen Waffenruhe halten die Kämpfe in der äthiopischen Konfliktregion Tigray offenbar an. Bei einem Luftangriff auf ein Viertel in der Nähe eines Krankenhauses in der Regionalhauptstadt Mekelle hat es Klinikangaben zufolge Opfer gegeben. Konkrete Angaben zu Opfern und dem Ausmaß der Schäden wurden zunächst nicht genannt. Die Regionalregierung von der Volksbefreiungsfront TPLF, die Tigray kontrolliert, sprach auf Twitter davon, dass mindestens drei Bomben abgeworfen worden seien und dass das Krankenhaus eines der Ziele gewesen sei. Von der Zentralregierung des ostafrikanischen Landes lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Die Lage war nur schwer zu überprüfen, da die Telefonverbindungen in die Region seit dem Abzug der äthiopischen Truppen vor mehr als einem Jahr weitgehend abgeschnitten sind. Erst am Freitag sollen bei einem Angriff auf einen Spielplatz sieben Menschen getötet worden sein, darunter Frauen und Kinder.
Im November 2020 war in Tigray ein Krieg ausgebrochen, der auch auf Nachbarregionen übergriff. Im März wurde eine Waffenruhe vereinbart, was Hoffnungen schürte, dass Friedensgespräche zwischen der Regierung von Ministerpräsident Abiy Ahmed und der TPLF aufgenommen werden könnten. Vor einer Woche war es dann aber erneut zu Kämpfen gekommen. Die Regierung und die TPLF warfen sich gegenseitig Verstöße gegen die Feuerpause vor. Die Kämpfe in Afrikas zweitbevölkerungsreichster Nation haben Millionen Menschen vertrieben, Tausende Zivilisten wurden getötet, Teile von Tigray sind in eine Hungersnot gestürzt.
Offenbar neuer Luftangriff in äthiopischer Krisenregion Tigray
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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