München, 26. Jul (Reuters) – Österreich lässt von kommender Woche an den teilweise ungenutzten Gasspeicher Haidach an der bayerischen Grenze befüllen. Der russische Erdgasriese Gazprom, dem ein Teil der riesigen unterirdischen Lagerstätte nördlich von Salzburg gehört, hatte Haidach zuletzt nicht mehr genutzt. Die Regulierungsbehörde E-Control habe nun den Mitbetreiber RAG Austria damit beauftragt, einen Teil der Speicherkapazitäten – insgesamt 14 Terawattstunden (TWh) Arbeitsgas-Volumen – zu vermarkten, teilte das österreichische Umwelt- und Energieministerium am Dienstag in Wien mit. Das entspricht zwei Dritteln der Kapazität von Haidach. Es sei zu erwarten, dass die Kunden am 1. August mit der Einspeicherung von Gas begännen.
„Volle Speicher sind unsere Versicherung für den kommenden Winter“, erklärte Ministerin Leonore Gewessler. „Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, dass auch alle Speicher in Österreich befüllt werden.“ Die Befüllung von Haidach trage maßgeblich zur Erreichung des österreichischen Speicherziels bei. Die Wiener Regierung hatte beschlossen, dass alle Speicher in Österreich auch genutzt werden müssen. Betreiber, die ihre Kapazität nicht nutzen, verlieren ihren Zugriff. Der Gasspeicher Haidach ist ein Gemeinschaftsprojekt der RAG Austria mit den Gazprom-Töchtern Astora und GSA sowie dem deutschen Gashändler Wingas.
Um die Rolle von Haidach für die Gasversorgung bahnt sich ein Streit zwischen Österreich und Bayern an. Der Speicher liegt zwar auf österreichischem Staatsgebiet, ist bisher aber nur an das deutsche Gasnetz angeschlossen. Österreichs Umweltministerin Gewessler hatte in einem Zeitungsinterview angekündigt, Haidach auch mit dem österreichischen Netz zu verbinden.
Österreich lässt Gasspeicher Haidach ab August befüllen
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