Montag, November 18, 2024
StartWirtschaftÖkonomen zum Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen

Ökonomen zum Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen

Berlin, 18. Apr – Börsenprofis blicken erneut pessimistischer auf die deutsche Wirtschaft. Das Barometer zur Einschätzung der Konjunktur in den nächsten sechs Monaten fiel im April um 8,9 auf 4,1 Punkte, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter 172 Analysten und Anlegern mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 15,3 Zähler gerechnet. In ersten Reaktionen hieß es dazu:

THOMAS GITZEL, CHEFVOLKSWIRT VP BANK:

„Das Rezessionsszenario ist noch nicht vom Tisch. Die Industrie profitiert zwar von den wieder reibungsloser funktionierenden Lieferketten und von der Öffnung der chinesischen Wirtschaft. China wuchs im ersten Quartal kräftig und wird vorerst aufgrund von Corona-Nachholeffekte auch auf der Überholspur bleiben, wovon auch die exportstarke deutsche Industrie profitiert. In Deutschland verbuchten die Auftragseingänge, die Exporte und die Industrieproduktion zuletzt robuste Zuwachsraten. Doch die positiven Nachrichten könnten sich als kurzes Strohfeuer erweisen.

Da der private Konsum aufgrund von fortgesetzten Realeinbußen und auch die Bauwirtschaft angeschlagen bleiben, ähnelt das deutsche Wachstum vorerst dem berühmten Ritt auf der Rasierklinge. Die Rezessionsgefahren mögen kurzfristig nicht akut sein, doch ebben die Produktionsnachholeffekte aufgrund der besser funktionierenden Lieferketten ab, könnte im weiteren Jahresverlauf noch Ungemach drohen. Und noch etwas sollte bedacht werden: Die EZB-Zinserhöhungen werden sich in vollen negativen Konsequenzen erst noch entfalten.“

ALEXANDER KRÜGER, CHEFVOLKSWIRT HAUCK AUFHÄUSER LAMPE:

„Der Frühling kommt, die Zuversicht geht. Nach den guten Konjunkturdaten zu Jahresbeginn überrascht der Erwartungsrückgang. Die bessere Lagebeurteilung stützt aber die Sicht, dass die Wirtschaft mit einem blauen Auge davonkommt. An wirtschaftliche Dynamik ist wegen hoher Inflation und restriktiver Geldpolitik weiter nicht zu denken. Auch die unsichere Energieversorgung und die Aussicht auf steigende Energiepreise trüben den Ausblick. Ein Mini-Wachstum bleibt für 2023 das höchste der Gefühle.“

Ökonomen zum Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen

Quelle: Reuters

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