Berlin, 13. Sep – Die Inflation in Deutschland ist schon vor dem Ende von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket wieder gestiegen. Waren und Dienstleistungen kosteten im August durchschnittlich 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag eine frühere Schätzung bestätigte. Im Juli lag die Teuerungsrate noch bei 7,5 und im Juni bei 7,6 Prozent. Ökonomen sagten in ersten Reaktionen:
SEBASTIAN DULLIEN, IMK-DIREKTOR:
„Der Anstieg der Inflation im August ist nur der Beginn eines neuen Inflationsschubs. Im September dürfte das Auslaufen des Tankrabatts und des 9-Euro-Tickets die Inflation weiter in die Höhe drücken. Dazu kommen weiter steigende Gaspreise. Zur Jahreswende droht die Inflationsrate damit die 10-Prozent-Marke zu übersteigen. Schon im August war Erdgas einer der Hauptinflationstreiber. Bis ins kommende Jahr hinein wird die Weitergabe der hohen Großhandelspreise von Gas und Strom an die Privathaushalte die Inflation hoch halten, erst im Jahresverlauf 2023 kühlt sie dann ab.
Aufgrund der rapide fallenden Kaufkraft der privaten Haushalte droht damit über den Winter eine durch Konsumzurückhaltung ausgelöste Rezession in Deutschland. Die bisherigen Entlastungspakete dürften in der bisherigen Form dies nicht mehr abwenden können. Abhilfe könnte schaffen, wenn der angekündigte Strompreisdeckel schnell umgesetzt und ebenfalls schnell ein Konzept für den Gaspreisdeckel vorgelegt und beschlossen wird.“
Ökonomen zum Anstieg der deutschen Inflationsrate
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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