Oslo, 23. Jan (Reuters) – Deutschlands immer wichtiger werdender Energielieferant Norwegen hat seine Pipeline-Exporte von Erdgas 2022 erhöht. Die Ausfuhren stiegen um 3,3 Prozent auf 116,9 Milliarden Kubikmeter, wie der Pipeline-Betreiber Gassco am Montag mitteilte. Dies ist das zweithöchste Jahresvolumen in der Firmengeschichte und wurde nur 2017 mit 117,4 Milliarden Kubikmetern übertroffen. „Der Krieg in der Ukraine hat zu einem Anstieg der Nachfrage nach stabilen und zuverlässigen Erdgaslieferungen geführt“, sagte Gassco-Chef Frode Leversund. „Und die norwegische Gasproduktion ist für die Deckung des europäischen Energiebedarfs von entscheidender Bedeutung.“
Norwegen leitet sein Gas in erster Linie zu Empfangsterminals in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Belgien. Die Skandinavier eröffneten Ende 2022 auch eine neue Pipeline nach Polen über Dänemark. Die Lieferungen nach Deutschland stiegen 2022 im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent, während Frankreich einen Anstieg von 4,7 Prozent verzeichnete. Die Lieferungen nach Großbritannien gingen um 11,7 Prozent zurück, erklärte Gassco.
Deutschland setzt verstärkt auf Norwegen als Energielieferant und bekommt rund ein Drittel seiner Gasimporte aus dem nordischen Land. Wegen des Ukraine-Kriegs bezieht Deutschland kein Gas mehr aus Russland. Vize-Kanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck hat Anfang des Jahres Norwegen besucht und für die langfristige Zusammenarbeit beim Klimaschutz eine strategische Partnerschaft vereinbart. Ein Kernpunkt soll der Bau einer Wasserstoff-Pipeline zwischen den Ländern bis 2030 sein.
Norwegen steigert Erdgas-Exporte 2022 – Mehr Lieferungen nach Deutschland
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Markus Christ auf Pixabay
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