Amsterdam, 10. Okt – Die Europäische Zentralbank (EZB) muss aus Sicht des niederländischen Notenbank-Chefs Klaas Knot im Kampf gegen die Rekordinflation erneut kräftig die Zinsschraube anziehen. Auf der Oktober-Sitzung sei abermals ein signifikanter Zinsschritt nötig, sagte das EZB-Ratsmitglied am Montag auf einer Veranstaltung der niederländischen Notenbank in Amsterdam. „Die jüngsten Daten machen klar, dass dies für uns nicht die Zeit ist zur Verlangsamung,“ sagte Knot. „Aber es ist zu früh um zu sagen, wie groß dieser Schritt sein sollte.“ Die nächste Zinssitzung der EZB findet am 27. Oktober statt.
Die Börsen unterschätzten womöglich die Gefahr, dass die Inflation höher ausfallen könne, als die ökonomischen Modelle es derzeit vorhersagten, sagte Knot. „Die EZB hat wiederholt gesagt, dass die Risiken für den Inflationsausblick nach oben gerichtet sind,“ sagte er. „Aber ich weiß nicht, wie viel Aufmerksamkeit dieser Warnung geschenkt wird.“ Es bestehe eine erhebliche Wahrscheinlichkeit dafür, dass 2024 die Teuerungsrate im Währungsraum über dem aktuell von der EZB prognostizierten Niveau von 2,3 Prozent liegen werde.
Zuletzt hatten sich immer mehr EZB-Währungshüter wegen des anhaltenden Inflationsschubs im Währungsraum für einen erneuten XXL-Zinsschritt im Oktober ausgesprochen. Im September hatte die Euro-Notenbank ihre drei Schlüsselsätze in einem ungewöhnlichen Schritt um jeweils 0,75 Prozentpunkte angehoben. Am Freitag hatte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel unter Verweis auf die im September auf zehn Prozent gestiegene Inflation einen deutlichen Anstieg der Zinsen gefordert. Aktuell liegt der Leitzins in der Euro-Zone bei 1,25 Prozent.
Niederländischer Notenbank-Chef für weiteren signifikanten Zinsschritt
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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