Sonntag, Dezember 22, 2024
StartWirtschaftNestle schraubt Preise 2022 um mehr als acht Prozent hoch

Nestle schraubt Preise 2022 um mehr als acht Prozent hoch

Zürich, 16. Feb (Reuters) – Preiserhöhungen haben das Wachstum des Nahrungsmittelriesen Nestle im vergangenen Jahr angeschoben. Der Umsatz des Herstellers von Nespresso, Maggi, KitKat oder Perrier kletterte 2022 auf 94,4 Milliarden Franken, wie Nestle am Donnerstag mitteilte. Damit erreichte der Konzern aus Vevey am Genfersee ein um Zukäufe, Verkäufe von Sparten und Währungseinflüsse bereinigtes Plus von 8,3 Prozent. Preiserhöhungen steuerten 8,2 Prozent zu dem Wachstum bei. Der Gewinn brach dagegen um 45,2 Prozent auf 9,3 Milliarden Franken ein. Allerdings hatte 2021 der Verkauf eines Aktienpakets am Kosmetikkonzern L`Oreal den Gewinn damals aufgebläht. Analysten hatten einer von Nestle selbst erhobenen Umfrage zufolge für 2022 durchschnittlich mit einem Gewinn von 11,6 Milliarden Franken und einem Umsatz von 95 Milliarden Franken gerechnet. Trotz des Gewinnrückgangs soll die Dividende auf 2,95 Franken je Aktie angehoben werden.

Für das laufende Jahr stellte Konzernchef Mark Schneider ein organisches Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent und eine operative Ergebnismarge von 17,0 bis 17,5 Prozent in Aussicht. Mit der Wachstumsprognose übertraf er die Markterwartungen. Nestle wolle 2023 die Marketingsausgaben hochfahren, kündigte Schneider an. „Das Wertschöpfungsmodell von Nestlé schafft die besten Voraussetzungen, um unsere Ziele für 2025 zu erreichen und verlässliche, nachhaltige Aktionärsrenditen zu erzielen.“

Zu weiteren Preiserhöhungen äußerte sich Schneider vorerst nicht. Andere Konsumgüterkonzerne wollen weiter an der Preisschraube drehen. Die britische Unilever rechnet damit, dass die Verbraucher auch in den kommenden Monaten tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Preiserhöhungen dürften sich in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen, bei allerdings niedrigeren Steigerungsraten. Um mit der Verteuerung der Rohstoff-, Verpackungs-, Fracht- und Energiekosten zurechtzukommen, hatten auch Coca-Cola oder Pepsi ColaPEP.O die Preise in den letzten Quartalen angehoben.

Nestle gibt die höheren Einkaufskosten zwar großteils an den Handel und die Verbraucher weiter. Angesichts der Preisvereinbarungen besteht dabei aber eine zeitliche Verzögerung. Dies wirkte sich 2022 auf die operative Marge aus. Der entsprechende Wert sank auf 17,1 Prozent von 17,4 Prozent im Jahr davor. Kostensenkungen sollen zu einer Verbesserung beitragen. Nestle peilt bis 2025 eine Rückkehr zu einer bereinigten operativen Ergebnismarge von 17,5 bis 18,5 Prozent an. Bis dann soll zudem ein organisches Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich erreicht werden.

Nestle schraubt Preise 2022 um mehr als acht Prozent hoch

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Jörg Vieli auf Pixabay

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