Update Mailand, 03. Nov – Eine bessere Halbleiterversorgung und höhere Verkaufspreise schieben die Opel-Mutter Stellantis an. Während sich die Beschaffung entspannt, macht dem französisch-italienischen Autobauer nun ein Mangel an Lkw-Fahrern zu schaffen. Es könnten im Moment gar nicht genug Fahrzeuge für die Nachfrage produziert werden und bei denen, die von den Bändern liefen, müsse man darum kämpfen, dass sie in den Handel gelangten, beschrieb Finanzchef Richard Palmer am Donnerstag bei der Präsentation der Quartalsbilanz die Lage. Engpässe bei elektronischen Bauteilen gebe es noch in Nordamerika. Die Prognose einer zweistelligen operativen Rendite für das Gesamtjahr bestätigte Stellantis.
Der Umsatz legte im dritten Quartal um 29 Prozent auf gut 42 Milliarden Euro zu. Damit übertraf der aus der Fusion von Fiat und Peugeout entstandene Konzern die Erwartungen von Analysten, die mit knapp 41 Milliarden Euro gerechnet hatten. Die Auslieferungen erhöhten sich um 13 Prozent auf rund 1,3 Millionen Fahrzeuge.
Palmer zeigte sich zuversichtlich, dass Stellantis trotz der Energiekrise in den nächsten Monaten ohne signifikante Unterbrechungen produzieren könne. Voraussetzung sei, dass der Winter normal verlaufe. Die Sorge vor möglichen Beeinträchtigungen in der Energieversorgung habe etwas abgenommen. Ein Risiko sei, dass schon kleine Störungen bei Zulieferern große Auswirkungen auf die Fertigstellung der Fahrzeuge haben könnten.
TAUSENDE AUTOS AUF HALDE
Der Gesamtbestand an Neufahrzeugen des mit 14 Marken weltweit viertgrößten Autobauers erhöhte sich seit Jahresanfang um 179.000 auf 275.000 Einheiten. Einschließlich Händlern standen 926.000 (791.000) Fahrzeuge auf den Höfen. Als Grund nannte das Unternehmen Logistikprobleme hauptsächlich in der erweiterten Region Europa, zu der Stellantis 30 Länder zählt. Es gebe nicht ausreichend Lkw-Fahrer, um die Wagen abzutransportieren. Stellantis kann also nicht so viele Fahrzeuge liefern, wie bestellt sind. Auch andere Hersteller können die Nachfrage kaum bedienen, verdienen aber prächtig, weil sie höhere Preise verlangen können.
Martino De Ambroggi, Analyst beim in Mailand ansässigen Broker Equita, sagte, trotz des Anstiegs seien die Lagerbestände von Stellantis immer noch auf einem niedrigeren Niveau als normalerweise. Das lasse zumindest kurzfristig Raum für die Beibehaltung eines positiven Preismix. Der Münchner Premium-Hersteller BMW meldete am Donnerstag dank hoher Autopreise einen höher als erwarteten Quartalsgewinn, warnte aber davor, dass die steigende Inflation und höhere Zinsen die Verkäufe in den kommenden Monaten belasten dürften. Stellantis veröffentlicht Gewinnzahlen nur zum Halbjahr und Gesamtjahr.
Nachlassender Halbleitermangel schiebt Autobauer Stellantis an
Quelle: Reuters
Bildquelle: Bild von ElasticComputeFarm auf Pixabay
Tipp: Dividenden ausländischer Aktien werden doppelt besteuert,
dieses Finanztool erledigt Deine Rückerstattung