London, 28. Jan (Reuters) – Der US-Konzern Hewlett-Packard hat in einem Zivilverfahren gegen den Techunternehmer Mike Lynch von einem Londoner Gericht in den meisten Punkten Recht bekommen. HP hatte ihm vorgeworfen, den Wert seiner Firma vor dem Verkauf an HP in betrügerischer Absicht aufgebläht zu haben. Lynch wird allerdings weitaus weniger als die von HP geforderten fünf Milliarden Dollar zahlen müssen, wie der zuständige Richter am Freitag erklärte.
Die elf Milliarden teure Akquisition entpuppte sich für den Techkonzern als Reinfall: Er musste den Wert von Autonomy in seinen Büchern um 8,8 Milliarden Dollar abschreiben und verlangte fünf Milliarden Dollar Schadenersatz von Lynch und dem früheren Autonomy-Finanzchef Sushovan Hussain. Hussain war bereits in den USA verurteilt worden. Lynch hatte alle Vorwürfe zurückgewiesen und beschuldigte seinerseits HP des Missmanagements.
Nach dem Urteil in der Zivilklage erwartet Lynch am Freitag noch ein anderer Beschluss: Die britische Innenministerin Priti Patel entscheidet bis Mitternacht, ob einem Auslieferungsgesuch der USA entsprochen wird. Dort wird dem 56-Jährigen unter anderem Anlagebetrug vorgeworfen.
Nach Übernahme-Reinfall – HP siegt vor Gericht gegen Autonomy-Gründer
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