Bangalore, 21. Dez (Reuters) – Twitter-Chef Elon Musk wird seinen Chefposten bei der Social-Media-Plattform aufgeben, sobald er einen Nachfolger gefunden hat. Einige Bereiche will er aber weiter lenken. „Ich werde als CEO zurücktreten, sobald ich jemanden finde, der dumm genug ist, den Job zu übernehmen! Danach werde ich nur noch die Software- und Server-Teams leiten“, twitterte der Milliardär.
Am Sonntag hatte Musk erklärt, dass es bislang keinen Nachfolger gebe und dass „niemand den Job will, der Twitter tatsächlich am Leben erhalten kann“. Musk hatte sich nach Kritik an seinem Führungsstil einer Abstimmung der Twitter-Nutzer gestellt. Diese stimmten mit 57,5 Prozent für seinen Rückzug von der Spitze des US-Konzerns. Er hatte im Zuge der Umfrage angekündigt, sich dem Abstimmungsergebnis zu beugen.[nL8N3392H9]
Musks 44-Milliarden-Dollar-Übernahme von Twitter im Oktober war von Chaos und Kontroversen geprägt. Er entließ den Vorstand und rund die Hälfte der Belegschaft. Er sperrte Journalisten und schaltete sie nach einer Twitter-Umfrage wieder frei. Einige Investoren befürchten zudem, dass er zu abgelenkt ist, um auch seinen Elektrofahrzeug-Autohersteller Tesla zu führen. Die Aktie des E-Autobauers hat seit der Twitter-Übernahme kontinuierlich an Wert verloren. Wurden die Papiere damals noch mit rund 230 Dollar gehandelt, notieren sie aktuell noch bei knapp 138 Dollar.
INVESTOR ERWARTET VERFFÜNFACHUNG DES EINGESETZTEN KAPITALS
Einer der an der Übernahme von Twitter durch Musk beteiligten Investoren geht nach eigenen Angaben davon aus, das eingesetzte Kapital zu verfünffachen. „Wir glauben, dass Twitter in nur wenigen Jahren eine Rendite mit dem Faktor vier bis fünf erzielen wird“, hieß es in einer Erklärung des Chefs von Aliya Capital Partners, Ross Kestin. Das Risiko sei dabei vergleichsweise begrenzt. Er verwies auf Erfolge von Musk bei Tesla und SpaceX. Als die Autobranche weltweit nur immer wieder „das gleiche langweilige Produkt“ gebaut habe, habe Musk eine Industrie erschaffen. „Als die Nasa mit ihren Raketen nicht abheben konnte, hob die Vision dieses Mannes ab“, schrieb Kestin. „Bei Twitter passiert das wieder.“
Eine Stellungnahme von Musk lag nicht vor. Fragen an Kestin bezüglich der gegenwärtigen Herausforderungen beim Umbau von Twitter blieben zunächst unbeantwortet. Aliya mit Sitz in Miami verwaltet Geld von wohlhabenden Familien und hat 360 Million Dollar in die 44-Milliarden-Übernahme von Twitter durch den Tesla-Chef eingebracht.
In einem Audio-Chat bei Twitter Space sagte Musk, dass Twitter auf dem Weg sei, im nächsten Jahr in etwa den Break-Even beim Cashflow zu erreichen. Grund dafür seien Kostensenkungen, die er bei der Plattform jüngst angestoßen habe.
Musk sucht Nachfolger für Twitter-Chefposten
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Mizter_X94 auf Pixabay
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