06. Aug (Reuters) – Angesichts wirtschaftlicher Folgen von Russlands Angriff auf die Ukraine beurteilt die Ratingagentur Moody’s die Bonitätsaussichten von Italien, Tschechien und der Slowakei schlechter als bisher. In Italien kommen nach Einschätzung von Moody’s infolge der Rücktrittserklärung von Ministerpräsident Mario Draghi und der Neuwahlpläne für September innenpolitische Probleme hinzu.
Die Agentur bestätigte am Freitag die bisherigen Bonitätsnoten der drei Staaten, senkte aber den Ausblick jeweils auf „negativ“ von bisher „stabil“. Damit drohen den Staaten schlechtere Noten und damit höhere Kosten für die Schuldenaufnahme. Italien würde bei einer Herabstufung sogar in den Ramschbereich (Non-Investment Grade) abrutschen.
Die Risiken für Italiens Kreditprofil hätten sich zuletzt gehäuft, erklärte Moody’s. Das liege an wirtschaftlichen Folgen von Russlands Invasion der Ukraine und innenpolitischen Entwicklungen. Letztere könnten dazu führen, dass notwendige Strukturreformen behindert würden. Ähnlich hatte sich zuletzt die Agentur S&P geäußert und den Ausblick auf „stabil“ von zuvor „positiv“ gesenkt. Moody’s erklärte zudem, alle drei Staaten seien von russischen Gaslieferungen abhängig, was ein wirtschaftliches Risiko darstelle. Die Kreditwürdigkeit von Italien werde vorerst unverändert mit „Baa3“ eingestuft, die von Tschechien mit „Aa3“ und die der Slowakei mit „A2“.
Moody’s senkt Ausblick für Italien, Tschechen und Slowakei
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