Berlin, 22. Feb – Die Möbelindustrie rechnet nach dem kräftigen Umsatzwachstum im vergangenen Jahr mit einer Stagnation 2023. „Die deutschen Möbelhersteller befinden sich weiter in einem schwierigen Marktumfeld, auch wenn die Lage nicht mehr ganz so pessimistisch eingeschätzt wird wie noch im Herbst“, sagte der Präsident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM), Elmar Duffner, am Mittwoch. Neben der Kaufzurückhaltung der Verbraucher setzten insbesondere die gestiegenen Material- und Energiekosten die Produzenten unter Druck. Die Weitergabe der Kostensteigerungen in der Wertschöpfungskette sei bisher nur in Teilen gelungen. „Der Kostendruck bleibt auch in diesem Jahr weiterhin hoch“, sagte Duffner.
Die Möbelindustrie hat ihren Umsatz den Angaben nach im vergangenen Jahr um knapp sieben Prozent auf rund 18,8 Milliarden Euro gesteigert. Ausschlaggebend dafür seien Preiserhöhungen gewesen, die aufgrund gestiegener Material- und Energiekosten notwendig gewesen seien. Für das laufende Jahr rechnet die Branche mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau. Besonders gut lief das Geschäft mit Küchenmöbeln mit einem Umsatzplus von 9,5 Prozent auf rund 6,2 Milliarden Euro. Das kleinste Segment der Branche – die Matratzenindustrie – vermeldete dagegen ein deutliches Umsatzminus von 23 Prozent auf rund 600 Millionen Euro.
Der Inlandsumsatz zog im vergangenen Jahr um 5,4 Prozent an. Im Ausland erzielten die Möbelproduzenten ein kräftiges Umsatzwachstum von 9,8 Prozent. Die Exportquote kletterte auf 33,2 Prozent. Eine Entspannung stellt die Branche bei der Materialbeschaffung fest. „Die meisten Vorprodukte sind inzwischen wieder stabil verfügbar, unsere Lieferzeiten bewegen sich größtenteils im regulären Rahmen“, sagte Duffner.
Der Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel meldete im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von rund acht Prozent auf 35,3 Milliarden Euro. Für das erste Halbjahr 2023 erwartet der Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) eine stabile Nachfrage.
Möbelindustrie rechnet 2023 mit stagnierendem Umsatz
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von evgenia_axsenova auf Pixabay
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