A Coruña/London, 15. Mrz – Der Zara-Mutterkonzern Inditex baut seinen Vorsprung in der Mode-Branche vor dem schwedischen Konkurrenten H&M unter anderem dank einer weniger preissensiblen Kundschaft aus. Im ersten Jahr mit der Konzerngründer-Tochter Marta Ortega am Ruder steigerte Inditex den Nettogewinn 2022 um über ein Viertel auf 4,1 Milliarden Euro und übertraf damit das Vor-Corona-Niveau. Wie der spanische Modekonzern am Mittwoch mitteilte, sind die Kunden trotz Preiserhöhungen im Zuge der hohen Inflation treu geblieben. Die Umsätze in den Filialen und im Online-Handel seien um 18 Prozent auf 32,6 Milliarden Euro geklettert und lägen damit um 15 Prozent höher als 2019, bevor die Pandemie ausbrach. Das Umsatztempo habe sich auch in den sechs Wochen des im Februar begonnenen Geschäftsjahres 2023/24 fortgesetzt.
Konkurrent H&M konnte zwar nach einem mauen Geschäftsjahr 2022 seinen Nettoumsatz im ersten Quartal 2023 um zwölf Prozent auf 54,9 Milliarden Schwedische Kronen (4,9 Milliarden Euro) steigern, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Allerdings deutete sich für Februar eine Kehrtwende an: Die Umsätze in lokaler Währung – die Zahlen, die von den Märkten am meisten beachtet werden – lägen deutlich unter den Konsensschätzungen, sagten die Analysten von Jeffries. Daraus folge, dass die Umsätze im Februar drei Prozent gesunken seien.
INVESTITIONEN FÜR ZUKÜNFTIGES WACHSTUM
Inditex will seinen Aufwärtstrend festigen und deshalb die Ausgaben für Investitionen überraschend auf 1,6 Milliarden Euro von zuvor 1,1 Milliarden Euro erhöhen. Der weltgrößte Fast-Fashion-Konzern mit seinen Marken Zara, Massimo Dutti, Bershka und Pull & Bear werde in diesem Jahr damit beginnen, die Etiketten in den Geschäften abzuschaffen und durch eine neue Technologie zur Diebstahlsicherung zu ersetzen. Zudem werde das Unternehmen in die Automatisierung der Logistikzentren in Spanien investieren. „Wir glauben weiterhin, dass Inditex den Markt übertreffen wird“, sagte AlphaValue-Analyst Jie Zhang.
Die Börsianer kehrten in der Zwischenzeit den beiden führenden Modehändlern den Rücken. Während die Zara-Mutter Inditex mit seinen geplanten Investitionsausgaben die Anleger verschreckte und damit die Aktien um rund 5,5 Prozent ins Minus schickte, brachen die Titel von H&M aufgrund der enttäuschenden Umsatzzahlen um knapp 8,5 Prozent ein.
Modehändler Inditex baut Vorsprung vor H&M aus
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von uluer servet yüce auf Pixabay
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