Berlin, 14. Sep (Reuters) – Kleine und mittlere Firmen in Deutschland blicken derzeit pessimistisch nach vorn und wappnen sich für eine Rezession. „Die Mischung aus explodierenden Energiekosten, schwindender Kaufkraft, großen Unwägbarkeiten hinsichtlich der Versorgung mit Erdgas und dem anhaltenden Krieg in der Ukraine vergiftet zunehmend die Stimmung im Mittelstand“, erklärte die staatliche Förderbank KfW am Mittwoch zu ihrem Mittelstandsbarometer. Dieses sank im August zum dritten Mal in Folge und signalisiert laut KfW damit eine „Umkehr des Stimmungstrends“. Der Index für die Geschäftserwartungen der Firmen fiel auf dem zweittiefsten Stand seit Beginn der Zeitreihe im Januar 2005.
„Die Stimmung ist mau, der Ausblick düster“, erklärte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Die Aussichten der Mittelständler seien derzeit so pessimistisch „wie zuvor nur vor den beiden mit Abstand tiefsten Rezessionen in der Geschichte der Bundesrepublik, nämlich zu Beginn der globalen Finanzkrise im Winter 2008/2009 sowie nach Ausbruch der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2020“. Diese Erwartungen spiegelten Sorgen und Ängste rund um den Ukraine-Krieg und die Energiekrise wider. „Sie sind jedoch kein verlässliches Maß für die Tiefe des befürchteten Rückgangs selbst.“ Die KfW gehe davon aus, dass Deutschland am Beginn einer technischen Rezession stehe. Diese werde allerdings deutlich milder ausfallen als die Einbrüche während der Finanz- oder der Coronakrise.
Mittelstand im Tief – „Stimmung ist mau, der Ausblick düster“
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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