Sonntag, Dezember 22, 2024
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Mindestens 58 Tote bei Untergang von Flüchtlingsboot vor Italien

Rom, 26. Feb – Beim Schiffbruch eines Flüchtlingsbootes sind vor der Küste Süditaliens am Sonntag mindestens 58 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Kinder. 81 Insassen des Holzbootes überlebten, wie eine Vertreterin der Provinzregierung Reuters sagte. Davon seien 20 im Krankenhaus. „Nach Angaben von Überlebenden befanden sich 140 bis 150 Menschen an Bord“, sagte Manuela Curra weiter am Telefon. Das Segelboot habe vor drei oder vier Tagen im westtürkischen Izmir abgelegt. An Bord gewesen seien Menschen aus Afghanistan, Pakistan und Somalia. Laut italienischer Finanzpolizei wurde ein Überlebender wegen des Verdachts auf Menschenhandel festgenommen. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni äußerte sich betroffen. Sie unterstrich, ihre Regierung sei entschlossen, irreguläre Migration zu stoppen, um weitere Tragödien zu vermeiden.

Das Unglück ereignete sich vor der Küste von Steccato di Cutro, eines Badeorts an der Ostküste von Kalabrien. Laut italienischer Küstenwache prallte das Boot nur wenige Meter vom Ufer entfernt auf einen Felsen. Einige Insassen hätten aus eigener Kraft das rettende Ufer erreicht. 

Das Holzboot sei bei rauer See auseinandergebrochen, sagte der Bürgermeister von Cutro, Antonio Ceraso, dem Sender SkyTG24. Die Trümmer seien 300 Meter vor der Küste verstreut. Unter den Toten seien Frauen und Kinder. Er sprach mit brüchiger Stimme von einem „grausamen Anblick“, der ihn sein Leben lang begleiten werde. Feuerwehrleute und andere Helfer suchten mit Jetskis nach Überlebenden. Ihre Suche wurde von der rauen See erschwert.

Innenminister Matteo Piantedosi erklärte, es sei unabdingbar, die Überfahrten über das Meer zu stoppen. Sie böten den Migranten die „Illusion eines besseren Lebens“ in Europa, bereicherten Menschenhändler und verursachten „Tragödien wie die heutige“. Melonis rechtsgerichtete Regierung hatte bei ihrem Amtsantritt im Oktober eine harte Linie in der Migrationsfrage eingeschlagen und Aktivitäten von Organisationen eingeschränkt, die sich um die Rettung von Migranten auf hoher See bemühen.

Hunderttausende Menschen haben sich in den vergangenen Jahren über das Mittelmeer auf den Weg nach Europa gemacht, oft fliehen sie vor Konflikten und Armut in ihrer Heimat. Die Schlepper-Boote sind oft überfüllt und nicht seetauglich. 

Tausende Menschen sind bei Schiffbrüchen ums Leben gekommen. Das Projekt der Vereinten Nationen für vermisste Migranten (Missing Migrants Project) hat seit 2014 mehr als 17.000 Todesfälle und verschwundene Personen im zentralen Mittelmeer registriert. Nach Schätzungen des Projekts sind in diesem Jahr bereits mehr als 220 Menschen gestorben oder verschwunden.

Mindestens 58 Tote bei Untergang von Flüchtlingsboot vor Italien

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von tivissima auf Pixabay

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